Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
regieren
re|gie|ren [mhd. regieren, nach afrz. reger < lat. regere = herrschen, lenken; eigtl. = gerade richten]: 1. a) die Regierungs-, Herrschaftsgewalt innehaben; Herrscher[in] sein; herrschen: lange, viele Jahre, nur kurze Zeit, weise, mild, gerecht, streng, demokratisch, despotisch, diktatorisch r.; in einer Demokratie regiert das Volk; der König regierte drei Jahrzehnte [lang], regierte von ... bis ...; die Königin regierte über ein großes Reich; ein regierendes Haus, Adelsgeschlecht; die Willkür der Regierenden (Dönhoff, Ära 22); Ü in seinem Haus regiert jetzt eine andere Frau; Frieden, Sicherheit, Not, Korruption regiert in diesem Land; Im Kaufhaus Kummer regieren harte Discountpreise (Hamburger Abendblatt 28. 8. 85, 31); b) über jmdn., etw. die Regierungs-, Herrschaftsgewalt innehaben, Herrscher[in] sein; beherrschen: ein Land, Volk, einen Staat r.; weil sich die Farbigen in ein paar Jahren selber r. ... würden (Grzimek, Serengeti 177); ein demokratisch, kommunistisch regierter Staat; Ü Evelyn war zu passiv, um ein Haus zu r. (ihm vorzustehen; Baum, Paris 36); Das widrige Prinzip, das mein Leben regiert (Rinser, Mitte 94). 2. (seltener) in der Gewalt haben; bedienen, handhaben, führen, lenken: er konnte den Schlitten, das Fahrzeug, das Steuer nicht mehr r.; von der Wiege ..., die ... an Stricken von der Decke hing, sodass Lea sie vom Bette r. konnte mit der Hand (Th. Mann, Joseph 317). 3. (Sprachw.) (einen bestimmten Fall) nach sich ziehen; verlangen, erfordern: diese Präposition, dieses Verb regiert den Dativ.
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