Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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rau
rau [älter auch: rauch, mhd. rūch, auch = haarig, behaart, ahd. rūh, wahrsch. zu ↑"raufen" u. urspr. = (aus)gerupft]: 1. auf der Oberfläche kleine Unebenheiten, Risse o. Ä. aufweisend, sich nicht glatt anfühlend: eine -e Oberfläche, Wand; -er Putz; -es Papier; eine -e Haut; ein Sommerkleid ..., ein dekoratives Gewand aus schwerem, -em Leinen (K. Mann, Wendepunkt 39); -e (aufgesprungene) Hände; die -e (vom Sturm aufgewühlte) See. 2. a) nicht ↑"mild" (2 a), sondern unangenehm kalt: -es Klima; der -e Norden; ... oder auch wohl, zur -en Winterszeit, in der Werkstatt meines Paten Schimmelpreester Zuflucht zu suchen (Th. Mann, Krull 44); bereits der Oktober war verhältnismäßig r.; b) (von einer Landschaft o. Ä.) nicht lieblich anmutend; unwirtlich: eine -e Gegend; in diesem -en Gebirge leben nur wenige Menschen. 3. a) (von der Stimme o. Ä.) nicht volltönend, heiser, kratzig: -e Laute; seine Stimme klingt r.; b) (vom Hals) entzündet u. deshalb eine unangenehm kratzende Empfindung hervorrufend: einen -en Hals, eine -e Kehle haben. 4. im Umgang mit anderen Feingefühl vermissen lassend: -e Gesellen; hier herrscht ein -er Ton, herrschen -e Sitten; er ist r., aber herzlich; man hat sie zu r. angefasst; Anfangs wurde er auch ganz r. behandelt, weil er noch wenig leisten konnte (Wimschneider, Herbstmilch 46). 5. (landsch.) ↑"roh" (1, 2 a): -e Eier; -es (unbearbeitetes) Material; -er (ungekelterter) Wein. ∙ 6. dicht behaart, struppig; ↑"pelzig" (1): In Dickichtsschauer drängt sich das -e Wild (Goethe, Harzreise im Winter).
rau