Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
raffen
rạf|fen [mhd. raffen = zupfen, rupfen, raufen; an sich reißen, urspr. wohl = (ab)schneiden, trennen]: 1. a) (abwertend) raffgierig in seinen Besitz bringen: sie rafften [an sich], was sie erreichen konnten; b) mehrere Dinge zugleich eilig u. voller Hast an sich reißen [u. sie irgendwohin tun]: sie raffte in aller Eile die Schachteln in ihre Schürze; Ich raffte mit zitternden Fingern die Kleider aus dem Schrank ... und legte sie in den Koffer (Faller, Frauen 140); Pak raffte heftig die kostbaren Stücke an sich (Baum, Bali 37); Ü Levi hat sich ... mit seiner Stellung als Nummer zwei abgefunden, da er ... in den obersten Etagen der Herut-Partei ... nicht genügend Rückhalt r. (gewinnen) konnte (Wochenpresse 13, 1984, 43). 2. (Stoff) an einer bestimmten Stelle so zusammenhalten, dass er in Falten (1 b) fällt u. dadurch ein wenig hochgezogen wird: sie raffte den Rock; Klaus Manth ... tritt an das Fenster, den Vorhang zur Seite raffend (A. Zweig, Claudia 45); geraffte Gardinen. 3. gekürzt, aber in den wesentlichen Punkten wiedergeben: den Bericht, eine Darstellung r.; Während Homer Szene an Szene reiht ..., rafft (strafft) Vergil das Geschehen zum dramatischen Vorgang (Fest, Im Gegenlicht 257). 4. (salopp) verstehen, erfassen: sie rafft es nicht; hast du das endlich gerafft?; nach 10 Minuten raff' ich's erst, was er gemeint hat (Siems, Coming out 190).
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