Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Rest
Rẹst, der; -[e]s, -e, -er u. -en [spätmhd. rest(e) < ital. resto = übrig bleibender Geldbetrag, zu: restare < lat. restare = übrig bleiben, aus: re- = zurück, wieder u. stare = stehen]: 1. a) etw., was beim Verbrauch, Verzehr von etw. übrig geblieben ist: ein kleiner, schäbiger, trauriger R.; der letzte R.; von dem Käse, Wein ist noch ein R. da; ein R. Farbe; den R. des Geldes haben wir vernascht; heute gibt es -e (bei vorherigen Mahlzeiten Übriggebliebenes); R das ist der [letzte] R. vom Schützenfest (ugs.; das ist alles, was noch übrig ist); der R. [ist] für die Gottlosen (scherzh.; 1. das ist, war der Rest; damit ist alles verteilt o. Ä. 2. Skat; die übrigen Stiche könnt ihr haben, ich habe genug; nach Ps. 75, 9); *R. machen (nordd.; sich den Rest von einer Speise, einem Getränk nehmen): machen Sie doch [mit dem Gemüse] R.!; b) etw., was von etw. weitgehend Verschwundenem, Geschwundenem noch vorhanden ist: der nationalsozialistische Staat ... entfesselte einen Vernichtungssturm, in dem erst die -e politischer Vernunft und dann der ganze Staat untergingen (Fraenkel, Staat 195); Das Bemühen beider Ehepartner, wenigstens einen R. an Gemeinsamkeit zu retten (Schreiber, Krise 13); c) etw., was von etw. Vergangenem, Zerstörtem, Verfallenem, Abgestorbenem noch vorhanden ist; Überrest: fossile -e; Vom einstigen Baumbestand stehen nur noch -e (Fest, Im Gegenlicht 301); die -e versunkener Kulturen ausgraben; seine sterblichen -e (verhüll.; sein Leichnam); d) letztes [nur noch zu reduziertem Preis verkäufliches] Stück von einer Meterware: preiswerte -e; den Kissenbezug hat sie aus einem R. (Stoffrest) genäht. 2. etw., was zur Vervollständigung, zur Vollständigkeit, zur Abgeschlossenheit von etw. noch fehlt: nur ein schmaler Küstenstreifen ist besiedelt, der R. [des Landes] ist Wüste; den R. des Tages schliefen sie; den R. des Weges gehe ich zu Fuß; den R. (den Restbetrag) stunde ich dir; wenn es nach ihm ginge, bliebe er für den R. seines Lebens bei uns (Bieler, Mädchenkrieg 387); R der R. ist Schweigen (1. man sagt besser nichts weiter darüber. 2. das Weitere liegt im Dunkeln, ist unbekannt; nach W. Shakespeare, Hamlet V, 2: The rest is silence); *der R. der Welt/der Menschheit (ugs.; alle Übrigen): gegen den R. der Welt antreten; einem Tier den R. geben (ugs.; ein Tier, das bereits schwer krank od. verletzt ist, töten); jmdm., einer Sache den R. geben (ugs.; jmdn. ganz zugrunde richten, vernichten; etw. ganz zerstören): der Frost hat den verkümmerten Pflanzen dann noch den R. gegeben; von dem Bier war er schon ziemlich betrunken, aber der Whisky hat ihm [noch] den R. gegeben; sich den R. holen (ugs.; ernstlich krank werden); ∙ einen R. setzen ([in der Kaufmannsspr.] einen Fehlbetrag in der Kasse haben; zu Rest in der kaufmannsspr. Bed. „Fehlbetrag; Rückstand“): die Natur ... Warum musste sie mir diese Bürde von Hässlichkeit aufladen ... Nicht anders, als ob sie bei meiner Geburt einen R. gesetzt hätte (Schiller, Räuber I, 1). 3. (Math.) Zahl, die beim Dividieren übrig bleibt, wenn die zu teilende Zahl kein genaues Vielfaches des Teilers ist: wenn man 20 durch 6 teilt, bleibt ein R. von 2; zwanzig durch sechs ist drei, R. zwei. 4. (Chemie) Gruppe von Atomen innerhalb eines Moleküls, die untereinander meist stärker als an die übrigen Atome gebunden sind u. bei Reaktionen als Einheit auftreten.
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