Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Reiter
1Rei|ter, der; -s, - [mhd. rīter, spätahd. rītāre]: 1. a) jmd., der reitet: ein tollkühner R.; die R. sammeln sich zum Ausritt; *die apokalyptischen R. (↑"apokalyptisch" 1); ein R. über den Bodensee (jmd., der etw. unternimmt, über dessen Gefährlichkeit, Tragweite er sich nicht im Klaren ist; Abwandlung von „ein Ritt über den Bodensee“, ↑"Ritt"): „Ein tolles Experiment“, giggelt er im Rückblick auf seinen ersten Ausflug in die Weltpolitik: „Wie ein R. über den Bodensee komme ich mir vor.“ (Spiegel 6, 1983, 47); b) (früher) berittener Soldat, Kavallerist. 2. a) (österr.) Heureiter; b) *spanischer R. (Milit.; mit Stacheldraht bespanntes [Holz]gestell, das als Sperre, Hindernis aufgestellt wird; H. u.; viell. im 16. Jh. zur Zeit des niederl. Aufstandes gegen Spanien entstanden). 3. a) aufgesetztes leichtes Laufgewicht bei feinen Präzisionswaagen: den R. einstellen, verschieben; b) aufklemmbare, meist farbige Markierung zur Kennzeichnung von Karteikarten, zur Angabe der Konfektionsgröße auf Kleiderstangen o. Ä.; c) (Jargon) Gestell mit Werbesprüchen o. Ä., das leicht transportiert u. schnell irgendwo aufgestellt werden kann.————————
2Rei|ter, die; -, -n [mhd. rīter, ahd. rīt(e)ra, westgerm. Wort, vgl. aengl. hridder = Sieb] (österr., sonst landsch.): grobes Sieb [für Getreide].
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