Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
provozieren
pro|vo|zie|ren [lat. provocare = heraus-, hervorrufen; herausfordern, reizen] (bildungsspr.): 1. a) sich so äußern, verhalten, dass sich ein anderer angegriffen fühlt u. entsprechend reagiert; herausfordern: den Redner p.; keiner ließ sich p.; jmdn. zu kränkenden Äußerungen p.; Andererseits provoziert sie ihn zu Eifersucht (Spiegel 29, 1991, 72); Es ist eine leidenschaftliche und erstaunliche Abrechnung mit dem Bruder - erstaunlich, weil dieser sie keineswegs provoziert hatte (Reich-Ranicki, Th. Mann 156); der Autor wollte [mit dem Stück] p.; Im falschen Augenblick kann die Wahrheit provozierend wirken (H. Gerlach, Demission 223); provozierende Zwischenrufe; etw. in provozierendem Ton sagen; b) bewirken, dass etw. ausgelöst wird, hervorrufen: einen Beschluss, eine Diskussion, bewusst Widerspruch p.; Krach, einen Skandal, einen Angriff, ein Unglück p.; weil sie glaube, dass das Musizieren ... bei diesen Kindern eine Entwicklung provoziere, die durch nichts sonst zu p. sei (M. Walser, Seelenarbeit 126); Was war das für eine Dichtung, die eine solche Gewalt zu p. vermochte? (Ransmayr, Welt 57). 2. (Med.) (zu diagnostischen od. therapeutischen Zwecken) bestimmte Reaktionen, Krankheitserscheinungen künstlich auslösen: für einen Hauttest eine Allergie p.; Erbrechen p.
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