Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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pochen
pọ|chen [mhd. bochen, puchen; lautm.]: 1. (meist geh.) a) ↑"klopfen" (1 a): an, gegen die Wand p.; Der Junge pochte an die Scheibe (Fels, Sünden 74); auf den Tisch wird gepocht dabei (Kempowski, Zeit 185); b) ↑"anklopfen" (1): leise, kräftig p.; sie hatte schon einige Male gepocht; es pocht (jmd. klopft an die Tür). 2. (geh.) ↑"klopfen" (2): mein Herz pochte vor Angst; ihm pochte das Blut in den Schläfen. 3. (geh.) a) sich energisch auf etw. berufen: auf seine Freundschaft mit jmdm., seine Beziehungen, seine Unschuld p.; dass auch die Bürgerinnen und Bürger in den bevölkerungsreichsten Kantonen Zürich und Bern ... nicht einfach auf ihre Stärke pochen (Brückenbauer 11. 9. 85, 4); ... kann er stolz darauf p., das Angebot der Bourbonen ausgeschlagen zu haben (St. Zweig, Fouché 174); Sie pochten auf ihren Mietvertrag (profil 17, 1979, 34); bis die Lehrlinge auf das Berufsbildungsgesetz pochen (Delius, Siemens-Welt 88); b) energisch, unnachgiebig (auf einem Recht o. Ä.) ↑"bestehen" (4 a): auf sein Recht, seinen Anteil, seine Ansprüche p.; auf Selbstbestimmung p.; Sie pocht auf die Einführung von Dienst- und Betriebsvereinbraungen zum Schutz der Nichtraucher (natur 6, 1994, 25); der Amtswechsel bot jedoch willkommenen Anlass, auf die Einhaltung der Vergleichsbestimmungen von 1746 zu p. (NJW 19, 1984, 1095); alles das könne er auch ohne dieses alberne Pochen auf Leistung (Gregor-Dellin, Traumbuch 157). 4. a) Poch spielen; b) beim Poch wetten, die größte Zahl gleichwertiger Karten[kombinationen] zu besitzen. 5. (landsch.) verprügeln. 6. (Bergbau früher) mit einem Pochstempel, in einem Pochwerk zerkleinern. ∙ 7. a) ↑"trotzen" (1), trotzig gegenübertreten: ich poche dem Tyrannenverhängnis (Schiller, Räuber V, 2 [Mannheimer Soufflierbuch]); b) sich als Gebieter aufführen, als Unterdrücker auftreten: War's doch nicht ärger und krauser hier, als der Sachs noch im Lande tät p. (Schiller, Wallensteins Lager 1).
pọ|chen