Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
packen
pạ|cken [1: aus dem Niederd. < mniederd. paken, zu 1"Pack"; 2: gek. aus ↑"anpacken"; 3: eigtl. = sich bepacken, um fortzugehen]: 1. a) etw. mit etw. füllen, indem hineingetan wird, was nötig ist, was hineingehört: die Kisten für den Umzug p.; den Schulranzen p.; Pakete p. (für den Versand o. Ä. fertig machen); morgen müssen wir Päckchen p. (B. Vesper, Reise 433); seine Sachen p. (zusammenpacken, -legen u. in etw. unterbringen, worin es transportiert werden soll); ich muss noch p. (Koffer o. Ä. für die Abreise packen); Ü etw. ist gepackt (ugs.; gedrängt) voll; Die Tanzfläche ist so gepackt (ugs.; gedrängt voll ), dass die Leute sich kaum bewegen können (Remarque, Obelisk 51); b) etw. irgendwohin legen, stecken, schieben u. so dort unterbringen: Bücher in die Mappe, Kleider in den Koffer p.; etw. obenauf p.; Wernicke packt einen Haufen Papiere beiseite (Remarque, Obelisk 284); immer klirrte die Frau mit dem Geschirr, packte wohl alles auf den Tisch, was er besaß (Kronauer, Bogenschütze 301); eine wasserundurchlässige Unterlage zu den Schneeketten p. (a & r 2, 1997, 125); Ü (ugs.:) den Kranken ins Bett, fest in eine Decke p.; sich aufs Sofa p. (legen). 2. a) mit festem Griff od. Biss fassen u. festhalten: jmdn. p. und schütteln; das Raubtier packt mit seinen Zähnen die Beute; jmds. Arm, jmdn. am Arm, beim Arm p., gepackt halten; jmdn. an der, bei der Schulter p.; er packte mich, und in Windeseile war'n wir dann zur Grand-Bar gelaufen (Schmidt, Strichjungengespräche 170); Ü der Sturm packte ihn und riss ihn zu Boden; Auf der Höhe packte uns der Wind von der Seite, dass es schwer war, das Rad um die Pfützen zu steuern (Loest, Pistole 184); b) (bes. von einem Gefühl, einer Gemütsbewegung, [körperlichen] Veränderung) heftig von jmdm. Besitz ergreifen, jmdn. überkommen: Fieber packte ihn; von Entsetzen, Leidenschaft gepackt werden; er war von Abenteuerlust gepackt; auch sie hatte die Faszination gepackt, die von diesen Tagungen ausging (H. W. Richter, Etablissement 12); Plötzlich packte ihn eine ganz wilde Freude (Loest, Pistole 115); es (eine Krankheit, Leidenschaft o. Ä.) hat ihn gepackt; die beiden hat es ganz schön gepackt (ugs.; sie sind verliebt); c) jmds. Interesse, Aufmerksamkeit stark in Anspruch nehmen, ↑"fesseln" (2): das Theaterstück packte die Zuschauer; er versteht es, seine Zuhörer zu p.; ein packender Roman; ein packendes Rennen, Finish; d) auf jmdn. einwirken u. ihn zu einem bestimmten Verhalten veranlassen: er weiß genau, wo er einen p. kann; das ist seine schwache Stelle, da kann man ihn p. e) (ugs.) (mit den verfügbaren Kräften, mit äußerster Anstrengung) schaffen, erreichen: den Bus gerade noch p.; die Lehre, Schule p.; Dass er das Abi nicht packte, lag eher an Englisch (MM 16./17. 11. 85, 25); Wir packen den Aufstieg (Rheinische Post 12. 5. 84, 18); das Brötchen packe ich nicht mehr (kann ich nicht mehr essen); Wer dabei einige Flaschen Bier mehr packt (mehr trinken kann) als der nächsthöhere Dienstgrad ..., verschafft sich besonderes Ansehen (Spiegel 26, 1976, 75); packen wirs noch? (schaffen wir es noch rechtzeitig?); f) (salopp) begreifen, verstehen: hast dus endlich gepackt? 3. (ugs.) sich fortscheren: Bist drei Tage hier und willst das große Maul haben. Mach 'n Satz, pack dich (Klee, Pennbrüder 20).
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