Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Osten
Ọsten [verdeutlichend bei Angabe der Himmelsrichtung im Funkverkehr o. Ä. auch: 'o:stn̩], der; -s [mhd. ōsten, ahd. ōstan, Substantivierung von mhd. ōsten(e) = nach, im Osten, ahd. ōstana = von Osten]: 1. Himmelsrichtung, in der (bei Tagundnachtgleiche) die Sonne aufgeht (gewöhnlich in Verbindung mit einer Präp.): wo ist O.?; die Grenze im O.; im O. zieht ein Gewitter auf; Im O. krochen die täglichen Abendkumuli dunkelblau über den Horizont (Rehn, Nichts 38); es dämmert, lichtet sich im O. (der Morgen dämmert); das Zimmer geht nach O.; der Wind kommt von O. (Abk.: O). 2. gegen ↑"Osten" (1), im Osten gelegener Bereich, Teil (eines Gebietes, Landes, einer Stadt o. Ä.): der O. des Landes, des Bezirks; Ausgedehnte Kokosplantagen überziehen den O. von Espiritu Santo (a & r 2, 1997, 100); im O. Frankfurts; nur hauste er nicht mehr im O., er war ins Zentrum der Stadt gedrungen (Fallada, Mann 230). 3. a) Gesamtheit der Länder Osteuropas u. Asiens: die Völker des -s; Überlieferungen, Lieder, Märchen aus dem O.; *der Ferne O. (die östlichen Gebiete Asiens); der Mittlere O. (die südlichen Gebiete Asiens); der Nahe O. (die arabischen Staaten in Vorderasien u. Israel [sowie Ägypten, die Türkei u. der Iran]); b) (früher) Gesamtheit der sozialistischen Länder Osteuropas u. Asiens, bes. die Ostblockstaaten im Unterschied zu den kapitalistischen westlichen Ländern: wir haben alle Vorschläge des -s abgelehnt, auch die, über die man wenigstens hätte reden können (Dönhoff, Ära 145); Hinzu kam der Zusammenbruch des Ostens (Woche 14. 3. 97, 57); sie hat für den O. spioniert; im O. wird jetzt alles verstaatlicht (Bieler, Bonifaz 87).
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