Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
$
&
-
1
5
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
[N]
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
`
£
¥
Œ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Π
Ρ
Σ
Τ
Ϋ
Χ
Ω
nun
nun [mhd. nū̆(n), ahd. nū̆, wahrscheinlich ablautend verwandt mit ↑"neu"; vgl. griech. ný, nỹn = jetzt]: I. 1. bezeichnet den gegenwärtigen od. einen vom Sprecher als gegenwärtig gesetzten Zeitpunkt, zu dem etw. eintritt, einsetzt; jetzt: n. bist du an der Reihe; n. wirds aber Zeit!; ich muss n. gehen; von n. an waren sie Freunde; Ab n., so fürchten Akteure wie Beobachter, ist lösungsorientierte Politik in Deutschland ... ausgesetzt (profil 39, 27. 9. 93, 76); n., wo ich die Zusammenhänge kenne ...; *n. und nimmer[mehr] (veraltet; niemals). 2. bezeichnet den gegenwärtigen od. einen vom Sprecher als gegenwärtig gesetzten Zeitpunkt mit seinen durch ein vorausgegangenes Geschehen bestimmten Gegebenheiten, die jmds. Handeln, Zustand o. Ä. bedingen; unter diesen Umständen: ich darf n. nicht länger zögern; bist du n. zufrieden? Bin ich entlastet n.? (Grass, Butt 134); was n.? (was können wir in dieser Situation tun?); was sagst du n.? (ugs.; das hättest du wohl nicht erwartet! ); n. gerade! (jetzt erst recht!). 3. bezeichnet den gegenwärtigen od. einen vom Sprecher als gegenwärtig gesetzten Zeitpunkt, zu dem ein bestimmter Vorgang als abgeschlossen od. ein früher eingetretener Zustand als noch bestehend konstatiert wird; inzwischen, mittlerweile: sie hat sich n. anders besonnen; die Lage hat sich n. stabilisiert; Da wurde ihm mitgeteilt, dass seine leiblichen Geschwister n. alle bis auf eines von dem Dorfe weggegangen seien (Kühn, Zeit 55). 4. bezeichnet die gegenwärtige od. eine vom Sprecher als gegenwärtig gesetzte Zeit, sofern sie sich in bestimmter Hinsicht gegen die Vergangenheit abhebt; ↑"heute" (2), heutzutage: vor Jahren Wüste, n. blühendes Land. II. 1. drückt im Aussagesatz einen Gegensatz zwischen Erwartung u. eingetretener Wirklichkeit, zwischen Behauptung u. tatsächlichem Sachverhalt o. Ä. aus; aber, jedoch: inzwischen hat sich n. herausgestellt, dass ... 2. schließt in einer Entscheidungsfrage eine negative Antwort ein [u. soll dem Gesprächspartner eine solche suggerieren]; etwa, vielleicht: hat sich das n. gelohnt?; hältst du das n. für richtig? 3. a) drückt in Aussagesätzen, meist in Verbindung mit „[ein]mal“, die Einsicht in einen Tatbestand aus, der für unabänderlich gehalten wird; eben, halt: siehst du, so ist das n.; das liegt ihm n. mal nicht; b) in Aussagesätzen in Korrelation zu vorangehendem „da“ als Ausdruck der Ratlosigkeit, Resignation o. Ä.: da stehe ich n. und weiß nicht weiter; da hat man sich n. geplagt, und es war umsonst. 4. dient in Verbindung mit bestimmten Modaladverbien od. -partikeln der Nachdrücklichkeit: worüber warst du n. denn eigentlich so bekümmert?; muss das n. ausgerechnet jetzt sein; solche Zweifel waren n. doch wirklich unberechtigt; das konnte man n. keineswegs Unverstand nennen (H. Kolb, Wilzenbach 84); „Trinkt sie viel?“ - „So viel n. auch nich' ...“ (Schmidt, Strichjungengespräche 94). 5. leitet in isolierter Stellung am Satzanfang eine als wichtig erachtete Aussage, eine Folgerung, eine resümierende Feststellung o. Ä. ein od. bildet den Auftakt zu einer situationsbedingten Frage; also: n., dem ist leicht abzuhelfen; n., darüber ist man sich einig; n., wie stehts?; n.? Was sagen Sie dazu? ; n., n.! (als Ausdruck der Beschwichtigung od. des Einwandes:) n., n.! So schlimm wirds doch nicht sein!; n. denn! (also, dann wollen wir beginnen!); n. denn, viel Spaß!; n. denn, zum Wohl!; n. gut, schön! (meinetwegen, einverstanden!); n. ja (als Ausdruck zögernden Einverständnisses, Eingeständnisses; na ja). 6. situationsbedingt emotional verstärkend als Ausdruck der Ungeduld, Befürchtung, Enttäuschung o. Ä.: kommst du n. mit oder nicht?; Ist Hansi n. in Travemünde? (Prodöhl, Tod 57); Wenn sie das n. dem Schieber vorgelesen hat! (Remarque, Obelisk 52); Mit so was ist man n. verheiratet (Remarque, Obelisk 332). 7. dient der Verknüpfung u. Weiterführung der Rede: n. muss man hinzufügen, dass sie es nicht gern getan hat; dieses Kind n. verlief sich eines Tages im Wald. III. (geh. veraltend) 1. nachdem, da: Nun das Buch abgeschlossen ist, soll mein ausdrücklicher Dank ... an seinem Schluss stehen (Frisch, Homo 291 [Nachwort]). 2. als: n. sie es erfuhr, war es zu spät.