Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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neigen
nei|gen [mhd. neigen, ahd. hneigan, Veranlassungsverb zu mhd. nīgen, ahd. hnīgan = sich neigen, sich beugen; vgl. 1↑"nicken"]: 1. a) aus der senkrechten od. waagerechten in eine schräge Lage bringen, schräg halten: das Glas, die Flasche n.; b) aus der senkrechten od. waagerechten Lage [leicht] nach unten beugen, biegen, senken: den Kopf zum Gruß n.; die Bäume neigen ihre Zweige [bis] zur Erde; jmdm., jmds. Worten sein Ohr n. (veraltet; zuhören). 2. a) sich aus der senkrechten od. waagerechten in eine schräge Lage bringen; sich schräg legen: sich nach vorn, nach rechts n.; das Schiff neigte sich zur Seite; die Waage, die Waagschale neigt sich (sinkt) [nach unten]; der Zeiger neigt sich (selten; zeigt) nach Norden; Aber die Sonne neigt sich sehr (sinkt u. geht bald unter; Geissler, Wunschhütlein 84); b) sich aus der senkrechten od. waagerechten Lage [leicht] nach unten beugen, biegen, senken: sie neigt sich über das Kind, über das Bett; die Zweige neigten sich unter der Last; Ü sich vor jmds. Fachwissen anerkennend n. (geh.; verneigen). 3. schräg abfallen; leicht abschüssig sein: das Gelände neigt sich zum Fluss; eine geneigte Fläche. 4. (geh.) (von einem Zeitabschnitt) zu Ende gehen: der Tag hat sich geneigt; der Urlaub neigt sich dem Ende; Die Größe Portugals neigt sich (steht im Zeichen des Untergangs; Jacob, Kaffee 110). 5. a) einen Hang zu etw. haben: sie neigt zu Erkältungen, zur/zu Schwermut; ein zum/zu Jähzorn neigender Mensch; b) im Denken u. Handeln eine bestimmte Richtung einschlagen, vertreten: zu der Ansicht, der Auffassung n., dass sie sowieso immer zu spät kommt; ich neige dazu, ihm Recht zu geben.
nei|gen