Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
naiv
na|iv [frz. naïf < lat. nativus = durch Geburt entstanden; angeboren, natürlich, zu: nasci (natum) = geboren werden, entstehen]: 1. a) von kindlich unbefangener, direkter u. unkritischer Gemüts-, Denkart [zeugend]; treuherzige Arglosigkeit beweisend: -e Freude, Begeisterung, Bewunderung; ein -es Gemüt; -er Stolz; -e (von Laien ohne entsprechende Vorbildung ausgeübte) Kunst, Malerei; Brutus habe n. gehofft, dass ... (Goldschmit, Genius 46); Diese Anschauungen entwickelte ich ursprünglich vollkommen n. (Lorenz, Verhalten I, 131); b) (oft abwertend) wenig Erfahrung, Sachkenntnis od. Urteilsvermögen erkennen lassend u. entsprechend einfältig, töricht [wirkend]: eine -e Selbsttäuschung; etw. ist [reichlich] n.; er wirkt ein wenig n.; dieser Vorschlag mutet geradezu n. an; sie sagte n., dass ...; *den Naiven/die Naive spielen (so tun, als ob man von einer bestimmten Sache nicht wüsste; sich dumm stellen). 2. (Literaturw.) in vollem Einklang mit Natur u. Wirklichkeit stehend: -e Dichtung.
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