Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
nagen
na|gen [mhd. nagen, ahd. (g)nagan]: 1. a) (bes. von bestimmten Tieren) [mit den Schneidezähnen] von etw. [Hartem] sehr kleine Stücke abbeißen: der Hund nagt an einem Knochen; während draußen schon die Fische an ihm (= dem über Bord gegangenen Mann) nagen (Kaschnitz, Wohin 34); Irina begann vor Ungeduld an ihrer Unterlippe zu n. (kauen 2; Simmel, Stoff 80); Ü die Brandung nagt an der Küste (zerstört sie allmählich durch ihre kontinuierliche Einwirkung); *nichts zu n. und zu beißen haben (ugs.; Hunger leiden); b) nagend von etw. abbeißen: das Wild hat die Rinde von den Bäumen genagt; c) durch Nagen hervorbringen: die Ratten haben Löcher [ins Holz] genagt; d) sich nagend in etw. hinein-, durch etw. hindurchfressen: die Mäuse haben sich durch die Holzwand genagt; Ü die Säure hat sich durch den Boden des Gefäßes genagt. 2. quälend, peinigend, zehrend einwirken: Zweifel nagen an ihm; der Kummer nagt an seinem Herzen; Der Hunger nagt, bohrt (Maass, Gouffé 245); Auch in seinem Kopf nagte die Unruhe (Apitz, Wölfe 145); es nagte an ihm, dass man ihn nicht eingeladen hatte; ein nagendes Hungergefühl; ein nagender Schmerz.
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