Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
nachgeben
nach|ge|ben [spätmhd. nachgeben]: 1. jmdm. noch mehr von etw. geben: sich Suppe, Gemüse n. lassen; Tante protestiert, aber schnell gibt ihr Sophie Kartoffeln und Soße nach (Schädlich, Nähe 139). 2. a) dem Willen od. den Forderungen eines anderen nach anfänglichem Widerstand entsprechen; schließlich doch zustimmen: er gibt nie nach; jmds. Bitten, Wünschen n.; So aber glaubte sie, ihm ein Ultimatum stellen zu können, dem er zwangsläufig n. müsse (Kühn, Zeit 164); die Mutter gibt [ihm] zu viel nach (ist zu wenig streng, lässt ihm zu sehr seinen Willen); b) einer Stimmung o. Ä. erliegen, sich ihr überlassen: seiner Laune, seinem Zorn, einer Verlockung, der Müdigkeit n.; stets gab er seiner fatalen Schwäche für die Kolportage nach (Reich-Ranicki, Th. Mann 122). 3. einem Druck nicht standhalten: der Boden, die Wand gibt nach; das Vorderrad seines Rollstuhls ... prallte zur Seite weg, die Lenkung gab nach (Bastian, Brut 96); das Seil gibt nach (hat keine Spannung mehr); seine Knie gaben nach (er wurde schwach in den Knien). 4. jmdm., einer Sache gleichkommen (meist verneint): er gibt seinen Kameraden im Schwimmen nichts nach; Davon abgesehen geben sich beide Nachdrucke in der Qualität nichts nach (NJW 19, 1984, 1098). 5. (Bankw., Wirtsch.) im Wert geringer werden: die Kurse geben [nicht] nach; ... dass auch an deutschen Tankstellen und bei Heizölhändlern die Preise wieder etwas nachgeben (MM 25. 7. 79, 1).
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