Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Nase
Na|se, die; -, -n [mhd. nase, ahd. nasa, urspr. wahrsch. = Nasenloch]: 1. a) Geruchsorgan (von Menschen u. Tieren): eine große, spitze, lange, knollige N.; der Hund hat eine feuchte N. (Schnauze); jmdm. blutet die N.; jmdm. läuft die N. (ugs.; jmd. hat Schnupfen); die N. ist verstopft; sich die N. zuhalten, putzen, schnäuzen; die N. kraus ziehen, rümpfen; das Kind ist auf die N. gefallen (ugs., hingefallen); [sich] die Brille auf die N. setzen; durch die N. atmen; in der N. bohren; *jmdm. passt/gefällt jmds. N. nicht (ugs.; jmd. kann jmdn. nicht leiden); von jmdm., etw. die N. [gestrichen] voll haben (ugs.; jmds., einer Sache [gänzlich] überdrüssig sein); die N. vorn haben (ugs.; bei etw. dabei sein, gewinnen); seine N. in etw./in alles [hinein]stecken (ugs.; sich neugierig um etw./um alles kümmern, [was einen nichts angeht]); nicht weiter sehen als seine N. [reicht] (ugs.; engstirnig sein); die N. hängen lassen (↑"Kopf" 1); die N. hoch tragen (↑"Kopf" 1); die N. rümpfen (jmdn., etw. gering schätzen, auf jmdn./etw. verächtlich herabsehen); sich die N. begießen (ugs.; Alkohol trinken); die N. zu tief ins Glas stecken (ugs.; sich betrinken); sich eine goldene N. verdienen (ugs.; sehr viel Geld bei etw. verdienen); die/seine N. in ein Buch stecken (ugs.; eifrig lernen); jmdm. eine [lange] N. drehen/machen (ugs.; jmdn. auslachen, verspotten); die/jmds. N. beleidigen (ugs.; schlecht riechen); immer der N. nach (ugs.; immer geradeaus); jmdm. etw. an der N. ansehen (ugs.; ↑"Nasenspitze");sich an die eigene N. fassen/(selten:) an der eigenen N. zupfen (ugs.; sich um die eigenen Fehler u. Schwächen kümmern); jmdn. an der N. herumführen (ugs.; jmdn. täuschen, irreführen; nach dem Bild des an einem Nasenring gezogenen Tieres); auf der N. liegen (ugs.; [als Ergebnis von etw.] krank sein); auf die N. fallen (ugs.; einen Misserfolg erleben): er ist [mit diesem Projekt] voll auf die N. gefallen; jmdm. etw. auf die N. binden (ugs.; jmdm. etw. erzählen, was für ihn nicht bestimmt ist): Mußt du jedem auf die N. binden, wer du bist? (A. Zweig, Grischa 61); jmdm. auf der N. herumtanzen (↑"Kopf" 1); jmdm. eins/was auf die N. geben (ugs.; 1. jmdn. verprügeln. 2. jmdn. tadeln, zurechtweisen); eins/was auf die N. bekommen/kriegen (landsch. ugs.; 1. Prügel bekommen. 2. getadelt, gemaßregelt werden); sich etw. aus der N. gehen lassen (ugs.; sich etw. entgehen lassen); jmdm. etw. aus der N. ziehen (ugs.; jmdn. nur durch wiederholtes, geschicktes Fragen dazu bringen, etw. zu erzählen [was er nicht erzählen will od. sollte]): lass dir doch nicht jedes Wort aus der N. ziehen, erzähl schon!; jmdm. in die N. fahren (ugs.; jmdn. ärgern); jmdm. in die N. stechen (ugs.; jmdm. sehr gefallen, sodass er es gerne haben möchte); mit langer N. abziehen [müssen] (ugs.; enttäuscht weggehen [müssen] ); jmdn. mit der N. auf etw. stoßen (ugs.; jmdn. deutlich auf etw. hinweisen); immer mit der N. vorneweg sein (ugs.; vorwitzig sein); [nicht] nach jmds. N. sein (ugs.; jmdm. [nicht] gefallen): das Ergebnis war überhaupt nicht nach seiner N.; nach jmds. N. gehen (ugs.; jmds. Vorstellungen entsprechend verlaufen); pro N. (ugs.; pro Person); jmdm. etw. unter die N. reiben (ugs.; jmdm. wegen etw. Vorhaltungen machen; jmdm. [unverblümt] etw. Unangenehmes sagen; bezieht sich darauf, dass man jmdm. etw., dessen Geruch er genau wahrnehmen soll, dicht unter die Nase hält u. hin- u. herbewegt); jmdm. etw. unter die N. halten (ugs.; jmdm. etw. so vors Gesicht halten, dass er es sehen muss); jmdm. vor der N. wegfahren (ugs.; abfahren, kurz bevor jmd. das Fahrzeug erreicht); jmdm. jmdn. vor die N. setzen (ugs.; jmdm. jmdn. überordnen, zum Vorgesetzten machen): Man setzt uns die Russen vor die N. (Mehnert, Sowjetmensch 259); jmdm. etw. vor die N. setzen (ugs.; jmdm. durch etw. die Aussicht verbauen); jmdm. etw. vor der Nase wegschnappen (ugs.; etw. schnell an sich bringen, bevor ein anderer es bekommen kann); etw. vor der N. haben (ugs.; etw. in unmittelbarer Nähe haben); b) Geruchssinn: der Hund hat eine gute, feine N.; c) Spürsinn, Gespür: seine N. hat ihn getäuscht; sie hat eine gute, die richtige N. fürs Geschäft; die haben eine gute N. für alles, was Geld einbringt (Waggerl, Brot 47). 2. a) (scherzh.) Bug eines Schiffes, Flugzeugs; Vorderteil eines Autos: die N. des Bootes hob sich aus den Wellen; Der Flugzeugführer muss also beim Abflug die N. seiner Maschine auf den Punkt B stellen (Frankenberg, Fahren 77); b) Vorsprung an einer Felswand od. einem Gebäude; c) hakenförmiger Ansatz an einem Dachziegel, Hobel o. Ä. 3. (ugs.) herablaufender Farb-, Lacktropfen. 4. in Flüssen lebender, relativ großer Karpfenfisch mit einem einer ↑"Nase" (1 a) ähnlichen Oberkiefer.
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