Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Nagel
Na|gel, der; -s, Nägel [mhd. nagel, ahd. nagal, urspr. nur = Finger-, Zehennagel, Kralle, Klaue; 1: nach ↑"Nagel" (3), wegen der Ähnlichkeit mit einer spitzen Kralle]: 1. am unteren Ende zugespitzter, am oberen Ende abgeplatteter od. abgerundeter [Metall]stift, der in etw. hineingetrieben wird (u. zum Befestigen von etw. od. zum Verbinden bes. von Holzteilen dient): ein langer, dicker, rostiger, krummer N.; der N. sitzt fest, hält, hat sich gelockert; einen N. einschlagen, in die Wand schlagen, aus dem Holz herausziehen; einen N. krumm schlagen, gerade klopfen; die Jacke an einen N. hängen; das Bild an einem N. aufhängen; eine Kiste mit Nägeln zunageln; etw. mit Nägeln beschlagen; in einen N. treten; *ein N. zu jmds. Sarg sein (salopp; jmdm. schweren, am Leben zehrenden Ärger, Kummer bereiten); den N. auf den Kopf treffen (ugs.; den Kernpunkt von etw. treffen, erfassen); einen N. im Kopf haben (ugs.; dünkelhaft, dummstolz sein; H. u.); Nägel mit Köpfen machen (ugs.; sich nicht mit Halbheiten begnügen, etw. richtig anfangen, konsequent durchführen; bezogen auf den gewöhnlichen Nagel, der ohne Kopf fehlerhaft ist); etw. an den N. hängen (ugs.; etw. aufgeben, künftig nicht mehr machen; geht wohl darauf zurück, dass man früher sein Arbeitsgerät, seine Dienstkleidung o. Ä. in einer Baubude, Baracke o. Ä. ordentlich an einem Nagel aufhängte, wenn man eine Arbeit od. die Ausübung eines Berufes beendet hatte): den Sport, sein Studium an den N. hängen; er hat die Boxhandschuhe (seine Karriere als Boxer) an den N. gehängt. 2. (Verkehrsw.) großer Nagel mit breitem, leicht gewölbtem Kopf, der (in Reihen angeordnet) der Fahrbahnmarkierung dient. 3. kleine, schildförmige Platte aus Horn auf dem vordersten Finger- bzw. Zehenglied: lange, eingewachsene Nägel; der N. bricht ab, wächst nach, löst sich, ist eingerissen; die Nägel schneiden, wachsen lassen; Schmutz unter den Nägeln haben; *die Nägel von etw. lassen (Jugendspr.; etw. lieber nicht tun, sein lassen); *jmdm. auf/unter den Nägeln brennen (ugs.; für jmdn. sehr dringlich sein; H. u., vielleicht bezogen auf eine entsprechende Foltermethode): Sie ... stehen heute abseits von Geschehnissen, welche uns auf den Nägeln brennen (Benrath, Konstanze 134); dass ich mich an diese schicksalhaften Fragen ... wagte, ohne dass sie mir wirklich auf den Nägeln brannten (K. Mann, Wendepunkt 190); sich etw. unter den N. reißen/ritzen (salopp; sich etw. auf nicht ganz korrekte Weise aneignen); nicht das Schwarze unter dem/unterm N. (ugs.; überhaupt nichts): sie gönnt mir nicht das Schwarze unterm N.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Nagel