Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
mögen
mö|gen [mhd. mügen, ahd. mugan, eigtl. = können, vermögen]: 1. a) zum Ausdruck der Vermutung; vielleicht, möglicherweise sein, geschehen, tun, denken: jetzt mag er denken, wir legten keinen Wert auf seinen Besuch; Autofahrer mögen bedauern, dass zu diesem Zweck erneut Parkraum geopfert wird (Saarbr. Zeitung 5. 12. 79, 17); es mochten dreißig Leute sein (es waren schätzungsweise dreißig Leute); „Kommt er?“ - „[Das] mag sein“ ([das] kann sein; vielleicht); das möchte sein (landsch.; das könnte sein; vielleicht ); was mag das bedeuten (was kann das bedeuten, was bedeutet das wohl) ?; Müller, Meier und wie sie alle heißen mögen; b) zum Ausdruck der Einräumung od. des Zugeständnisses: er mag es [ruhig] tun; er mag tun, was er will (was er auch [immer] tut), es gelingt ihm nichts; wenn auch das Geschrei groß sein mag, ich bleibe dabei; Eine individuelle Entschädigung durch die beteiligten Unternehmen kann dies nicht sein - so gerechtfertigt sie moralisch auch sein mag (Woche 3. 7. 98, 34); c) (schweiz., sonst landsch.) können, imstande sein, die Möglichkeit haben od. enthalten: es mochte nichts helfen (nichts half); d) den Wunsch haben: ich möchte [gern] kommen; ich möchte nicht (hätte nicht gern), dass du das tust; ich möchte wissen (wüsste gern), was er jetzt tut; er möchte Herrn Meier sprechen (würde gern Herrn Meier sprechen); das möchte (will) ich überhört haben; ich möchte das hervorheben (hebe das ausdrücklich hervor); man möchte meinen (ist, wäre geneigt anzunehmen), dass er es absichtlich getan hat; ja, ich möchte sagen (meine sagen zu können), es ist fast so wie früher; das möchte ich sehen, hätte ich gern sehen m.; Woran ich dabei denke, ist etwas, worüber ich nicht reden möchte (Thor [Übers.], Ich 12); e) wollen, geneigt sein, die Neigung u. die Möglichkeit haben (bes. verneint): ich mag nicht [gern] weggehen, mochte nicht weggehen, habe nicht weggehen m.; das hätte ich sehen m.; sie mag ihn [gern, gut] leiden; sie mag das Bild nicht leiden; er hat es nicht leiden m., wenn man ihn tadelte; ich mag keinen Fisch essen; Bier hat er noch nie trinken m.; f) zum Ausdruck der [Auf]forderung o. Ä.; sollen: er mag sich ja in Acht nehmen!; dieser Hinweis mag (sollte) genügen; sag ihm, er möge/möchte zu mir kommen; Zeugen möchten sich melden (MM 3. 8. 88, 13); Alle daheim gebliebenen Sänger mögen sich an der Probe ... beteiligen (Ostschweiz 31. 7. 84, 13); möge, möchte es so bleiben (es ist, wäre wünschenswert, dass es so bleibt). 2. a) für etw. eine Neigung, Vorliebe haben; etw. nach seinem Geschmack finden, gern haben: er mag [gern] (isst gern) Rinderbraten, mag keinen (trinkt nicht gern) Rotwein; er mag klassische Musik, Rosen (ist ein Freund klassischer Musik, von Rosen); Das Alleinsein habe er gemocht (Chotjewitz, Friede 92); Die Kanadische Goldrute ist gegen Umweltgifte immun, mag Brachflächen (natur 2, 1991, 53); b) für jmdn. Sympathie od. Liebe empfinden; leiden mögen, gern haben: jmdn. m.; die beiden mögen sich, einander nicht; niemand hat ihn [so recht] gemocht; Ich habe meine Mutter sehr gemocht (Eppendorfer, St. Pauli 214); Cookie mag nicht jeden Fremden, aber Karin mochte sie vom ersten Augenblick an (Thor [Übers.], Ich 31); c) den Wunsch nach etw. haben: ich mag nicht nach Hause; er hat nicht in die Schule gemocht; ich mag einfach nicht mehr (ich habe genug, mir reicht es); ich möchte (will) ins Kino; möchtest du (willst du) zu ihm?; d) nach etw. Verlangen haben, etw. erstreben: magst du einen Kaffee, ein Stück Kuchen?; ich mag noch ein Glas Wein; sie möchte (hätte gern) ein Fahrrad zu Weihnachten; das möchte (will) ich nicht; sie möchte (will) nicht, dass er es erfährt.
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