Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Mühle
Müh|le, die; -, -n [mhd. mül(e), ahd. mulī, mulin < spätlat. molina, zu lat. molere = mahlen]: 1. a) durch Motorkraft, Wind od. Wasser betriebene Anlage zum Zermahlen, Zerkleinern von körnigem, bröckligem Material, bes. zum Mahlen von Getreide: die M. klappert, geht noch, ist noch in Betrieb, steht still; die M. dreht sich (ugs.; die Windmühlenflügel drehen sich; das Mühlrad dreht sich ); das Getreide zur M. bringen; Spr wenn die M. steht, kann der Müller nicht schlafen (durch das Ungewohnte kommt man aus dem Rhythmus, Gleichgewicht); Ü in die M. der Justiz, der Verwaltung (in eine langwierige, schleppende [u. aussichtslos erscheinende] juristische, verwaltungsmäßige Angelegenheit) geraten; die -n der Gerichte mahlen noch (ADAC-Motorwelt 1, 1976, 49); *jmds. M. steht selten/niemals still (ugs. veraltend; jmd. redet ununterbrochen); jmdn. durch die M. drehen (salopp; jmdm. hart zusetzen); b) Haushaltsgerät zum Zermahlen von Kaffee, Gewürzen o. Ä.: Nina ... mahlte Kaffee in ihrer türkischen M. (Rinser, Mitte 121). 2. Haus mit einer ↑"Mühle" (1 a): eine idyllisch gelegene M.; eine alte M. zum Haus umbauen. 3. a) Brettspiel für zwei Personen, die je 9 Spielsteine auf ein mit Punkten versehenes Liniensystem setzen u. dabei versuchen, eine ↑"Mühle" (3 b) zu bilden; Mühlespiel: M. spielen; b) Figur aus drei nebeneinander liegenden Spielsteinen beim Mühlespiel, durch die dem Gegner Spielsteine weggenommen werden können: die M. öffnen, schließen. 4. (ugs., oft abwertend) [altes] motorisiertes Fahr- od. Flugzeug: Ick hab 'n Motorrad. Ne dolle M. (Borell, Lockruf 109); TWA fliegt mit alten -n (Spiegel 28, 1988, 74). 5. (Ringen) Griff, bei dem der Gegner aus dem Stand gehoben, in der Luft im Kreis gedreht u. dann auf beide Schultern geworfen wird.
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