Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Mythos
My|thos, (auch:) {{al}}My|thus, {{/al}}der; -, ...then [spätlat. mythos < griech. mýthos = Fabel, Sage, Rede, Erzählung, zu: mytheĩsthai = reden, sagen, erzählen, urspr. wohl lautm.] (bildungsspr.): 1. Überlieferung, überlieferte Dichtung, Sage, Erzählung o. Ä. aus der Vorzeit eines Volkes (die sich bes. mit Göttern, Dämonen, Entstehung der Welt, Erschaffung der Menschen befasst): Der französische Anthropologe Claude Lévi-Strauß sagt, dass Mythen nicht vom Menschen erfunden wurden (Spiegel 17, 1981, 167); Ein weiterer Mythos drängt sich auf: Aus Furcht, die Prophezeiung könne wahr werden, ... schickt Laios seinen Sohn fort, auf dass er umkomme (Spiegel 17, 1981, 167). 2. Person, Sache, Begebenheit, die (aus meist verschwommenen, irrationalen Vorstellungen heraus) glorifiziert wird, legendären Charakter hat: Marylin Monroe. Der blonde Mythos (Schweizer Illustrierte 30, 1982, 24); Kennedy - das war von allem Anfang an, noch ehe die Schüsse von Dallas fielen, ein Mythos, der faszinierte (Basta 7, 1983, 31); die Schaffung eines spezifisch proletarischen Mythus der Revolution (Fraenkel, Staat 67); Diese Schlacht (= Schlacht bei Tannenberg) wurde sehr rasch zu einem Mythos (Dönhoff, Ostpreußen 14); Gandhi ist schon zu seinen Lebzeiten zum M. geworden.
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