Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Modell
Mo|dẹll, das; -s, -e [ital. modello = Muster, Entwurf, zu lat. modulus, 1"Modul"]: 1. a) Form, Beschaffenheit, Maßverhältnisse veranschaulichende Ausführung eines vorhandenen od. noch zu schaffenden Gegenstandes in bestimmtem (bes. verkleinerndem) Maßstab: das M. eines Schiffes, Flugzeugs, einer Burg, Fabrik; ein M. entwerfen, bauen; Bei dem M. handelt es sich um eine Glaskälteanlage (CCI 1, 1999, 45); b) (Technik, bild. Kunst) Muster, Entwurf einer Plastik, eines technischen o. ä., durch Guss herzustellenden Gegenstandes, nach dem die Guss- bzw. Gipsform hergestellt wird: das M. einer Plastik; c) (Wissensch.) innere Beziehungen u. Funktionen von etw. abbildendes bzw. [schematisch] veranschaulichendes [u. vereinfachendes, idealisierendes] Objekt, Gebilde: ein M. des Atomkerns; d) (math. Logik) Interpretation eines Axiomensystems, nach der alle Axiome des Systems wahre Aussagen sind. 2. a) als Gegenstand der bildnerischen, künstlerischen o. ä. Darstellung od. Gestaltung benutztes Objekt, Lebewesen usw.: jmd. dient jmdm. als M. für eine Romanfigur; er hat Tiere und Pflanzen als -e für seine Federzeichnungen benutzt; b) Person, die sich [berufsmäßig] als Gegenstand bildnerischer od. fotografischer Darstellung, Gestaltung zur Verfügung stellt: das M. eines Malers, Fotografen; als M. arbeiten; *[jmdm.] M. sitzen/stehen (jmds. Modell sein): Sie störte sich an dem „Hobby“ ihres Mannes, das die Beschäftigung mit Aktaufnahmen war, wozu sie und andere Frauen M. stehen mussten (MM 19. 11. 65, 10); sie hat dem Maler für dieses Bild an drei Tagen M. gesessen; c) 2"Model" (a); d) (verhüll.) "Hostess" (3). 3. a) (Gegenstand als) Entwurf, Muster, Vorlage für die (serienweise) Herstellung von etw.: das M. einer neuartigen Maschine; b) Typ, Ausführungsart eines Fabrikats: der Wagen, das Fernsehgerät ist das neueste M. dieser Firma; die Fotogeschäfte bieten das auslaufende M. jetzt zu einem niedrigeren Preis an; Ü selbst die Kabinettskollegen hielten den Minister für ein auslaufendes M. (ugs.; für jmdn., der in diesem Amt keine Zukunft mehr hat); Brecht, ein auslaufendes M. (Spiegel 10, 1992, 259); c) (Rechtsspr.) Geschmacksmuster. 4. (Mode) [Kleidungs]stück, das eine Einzelanfertigung ist [u. ungefähr als Muster, Vorlage od. Anhaltspunkt für die serienweise Herstellung bzw. Konfektion dienen kann]: ein Pariser M.; ein M. aus dem Hause Dior; das Kleid, der Schuh, die Handtasche ist ein M.; ein M. tragen. 5. (bildungsspr.) a) etw., was (durch den Grad seiner Perfektion, Vorbildlichkeit o. Ä.) für anderes od. für andere Vorbild, Beispiel, Muster sein kann: dort ... kenne er ein zauberhaftes Hotel, das ihm so ein bisschen als M. vorschwebe (Danella, Hotel 110); Die osteuropäischen Staaten hatten nach dem Zerfall des Sozialismus wesentlich bessere Ausgangsbedingungen, um das westliche politische M. zu adaptieren (Woche 20. 12. 96, 25); dieser Staat wurde zum M. einer freiheitlichen Demokratie, für eine freiheitliche Demokratie; etw. nach dem M. von etw. gestalten; b) als Muster gedachter Entwurf: das M. eines neuen Gesetzes; ein M. vorlegen, diskutieren; An -en zur Bewältigung der Krise in der Altersversicherung herrscht kein Mangel (Woche 14. 11. 97, 13).
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