Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Meister
Meis|ter, der; -s, - [mhd. meister, ahd. meistar < lat. magister, ↑"Magister"]: 1. a) Handwerker, der seine Ausbildung mit der Meisterprüfung abgeschlossen hat: er ist M. [im Kürschnerhandwerk]; der M. und die Gesellen; bei einem tüchtigen M. in die Lehre gehen; den/seinen M. machen (ugs.; die Meisterprüfung in einem Handwerk ablegen); b) jmd., der als ↑"Meister" (1 a) in einem Betrieb arbeitet u. einem bestimmten Arbeitsbereich vorsteht: ein M. betreut die Auszubildenden der Firma; er ist als M. verantwortlich für die Fertigung im Betrieb; (als Ehrentitel in der DDR:) M. der volkseigenen Industrie; Bester M. des Betriebes. 2. Könner auf seinem Gebiet, in seiner Kunst: er ist ein M. [seines Fachs]; ein M. der Sprache, auf dem Gebiet der Fotografie; er ist ein M. der Feder (geh.; er hat großes Talent zum Schreiben; Thieß. Legende 149); (iron.:) er ist ein M. im Erfinden von Ausreden; er ... war stets ein M. schneller Entscheidungen geblieben (Fries, Weg 312); Spr es ist noch kein M. vom Himmel gefallen; früh übt sich, was ein M. werden will (Schiller, Wilhelm Tell III, 1); *seinen M. finden; in jmdm. seinen M. gefunden haben (auf jmdn. treffen, getroffen sein, der einem überlegen ist); jmds., seiner selbst, einer Sache M. werden/sein (veraltend; jmdn., sich selbst, etw. bezwingen, Herr über etw. werden): das Gebäude wurde „eingepackt“, um der Feuchtigkeit M. zu werden (NZZ 30. 6. 86, 44). 3. großer Künstler (bes. im Bereich von bildender Kunst u. Musik): holländische M. des siebzehnten Jahrhunderts hingen in dem Raum; die alten M. (die großen europäischen Maler des Mittelalters u. des Barocks); das Werk stammt von einem unbekannten, modernen, bedeutenden M.; die großen M. des Barocks; (in Verbindung mit dem Namen eines von ihm geschaffenen Bildwerks für einen namentlich unbekannten Künstler, z. B.:) der M. des Marienlebens. 4. (geh.) bewunderter, verehrter, als Vorbild angesehener Lehrer (im Bereich von Wissenschaft od. Kunst); religiöser Führer, Religionsstifter (im Verhältnis zu seinen Jüngern od. Anhängern): der M. hat seine Schüler um sich versammelt; der M. lehrte seine Jünger; sie lauschten den Worten des -s; der M. vom Stuhl (Präsident einer Freimaurerloge). 5. (Sport) Sieger in einer Meisterschaft: er war zweimaliger deutscher M. im Schwergewicht; die Bayern werden wieder M.; in diesen Wettkämpfen werden die M. ermittelt; (als Ehrentitel in der DDR:) M., Verdienter M. des Sports. 6. (saloppe, vertrauliche Anrede an eine männliche Person, häufig an einen Unbekannten: hallo, M., wie komm ich zum Bahnhof? 7. *M. Lampe (der Hase im Märchen, in der Fabel; Kurzf. des m. Vorn. Lamprecht); M. Petz (der Bär im Märchen, in der Fabel; älter: Betz, Kosef. des m. Vorn. Bernhard); M. Grimbart (der Dachs im Märchen, in der Fabel; nach dem ahd. m. Vorn. Grimbert); M. Urian (der Teufel in der Sage; "Urian");M. Hämmerlein (↑"Hämmerlein").
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