Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Maus
Maus, die; -, Mäuse [mhd., ahd. mūs, viell. urspr. = die Stehlende; 3 a: schon mhd., ahd., nach lat. musculus, Vkl. von: mus, ↑"Muskel"; 3 b: der Knorpel wird wegen seiner Beweglichkeit mit einer Maus verglichen; 4: viell. entstellt aus ↑"Moos" (3) od. nach dem Vergleich der (silber)grauen Farbe der Mäuse mit der der Silbermünzen; 5: LÜ engl. mouse, nach der Form]: 1. kleines [graues] Nagetier mit spitzer Schnauze, nackten Ohren u. nacktem, langem Schwanz, das [als Schädling] in menschlichen Behausungen, auf Feldern u. in Wäldern lebt: die Mäuse rascheln, piepsen, pfeifen, quieken; die M. nagt, knabbert am Käse; die M. huscht ins Loch, geht in die Falle; Mäuse fangen; flink wie eine M. (sehr flink); Die Holzwolle roch nach alten Kartoffeln, nach Weihnachten und Mäusen (Bieler, Bonifaz 114); R da beißt die M. keinen/(seltener:) keine M. einen Faden ab (ugs.; daran ist nicht zu rütteln; H. u., viell. urspr. Versicherung des Schneiders gegenüber dem Kunden, dass dessen Stoff bei ihm gut aufgehoben sei); diese Zahlen sind ... anerkannte Tatsachen und Zahlen. Da beißt die M. keinen Faden ab! (Siegel, Bruchheilung 122); das trägt eine M. auf dem Schwanz weg (ugs.; das ist äußerst wenig); Ü Keine M. (ugs.; niemand) kam ins Flugzeug, ohne ... kontrolliert worden zu sein (Cotton, Silver-Jet 5); *weiße M. (ugs. scherzh.; [motorisierter] Verkehrspolizist in teilweise weißer Uniform): eine weiße M. regelte den Verkehr; die Kolonne wurde von weißen Mäusen begleitet; graue M. (ugs. abwertend; unscheinbare Person, die wenig aus sich zu machen versteht, der wenig Beachtung geschenkt wird, die man für farblos hält): es fehlt ihm aller Glanz, er ist eher eine graue M.; In dem Pfarrersmilieu ... galten Frauen wenig, sie waren graue Mäuse, die sich im Hintergrund zu halten hatten (Dierichs, Männer 63); weiße Mäuse sehen (ugs.; [im Delirium] Wahnvorstellungen haben): die Ägypter soffen, dass sie ... nicht nur weiße Mäuse, sondern selbst Heuschrecken, Schnaken, Frösche sahen (Winckler, Bomberg 103); Mäuse merken (salopp; Schliche, Tricks erkennen; merken, wo etw. nicht stimmt); wie eine gebadete M. (ugs.; völlig durchnässt). 2. (fam.) Kosewort: du süße M.! 3. a) (ugs.) Handballen unterhalb des Daumens: sich in die M. schneiden; b) (Med.) Gelenkmaus. 4. (salopp) a) Geld: keine Mäuse mehr haben; Eines nicht fernen Tages. Wirste sehen. ... dann mach ich die dicken Mäuse (verdiene ich viel Geld; Danella, Hotel 39); b) Mark: leih mir mal hundert Mäuse!; Wenn du ... die ... sechste Zahl getroffen hättest, wärst du jetzt Millionär, aber 50 000 Mäuse sind auch kein Pappenstiel (Augsburger Allgemeine 6./7. 5. 78, XV). 5. (EDV) meist auf Rollen gleitendes, über ein Kabel mit einem PC verbundenes Gerät, das auf dem Tisch hin u. her bewegt wird, um den Cursor od. ein anderes Markierungssymbol auf dem Monitor des Computers zu steuern. 6. (salopp) weibliche Scham; Vulva.
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