Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Mauer
Mau|er, die; -, -n [mhd. mūre, ahd. mūra < lat. murus (m.)]: 1. a) Wand aus Steinen [u. Mörtel]: eine hohe, dicke, efeubewachsene M.; die M. ist eingestürzt; eine M. bauen, errichten, abreißen, hochziehen, aufführen, abtragen; eine M. erklimmen, überklettern; jmd. steht wie eine M. (unerschütterlich fest); in den -n unserer (dichter.; in unserer) Stadt; das Grundstück ist von einer M. umgeben; Ü die M. (in dichter Kette stehende, gedrängte Gruppe, Menge) der Schaulustigen wich zurück; die M. (die in starker Ablehnung bestehende Schranke) des Schweigens, des Misstrauens durchbrechen; an dieser M. (an diesem Widerstand) wirst du dir den Kopf einrennen; sich mit einer M. aus Hass und Verachtung, mit einer M. von Ablehnung umgeben (eine abweisende Haltung des Hasses u. der Verachtung, der Ablehnung zeigen); *M. machen/stehen (bes. Gaunerspr.; bei einem [Taschen]diebstahl den Dieb dicht gedrängt umstehen, um ihn abzuschirmen); Noch weiß ich Mittel, die den Stolz eines einbildischen Starrkopfs so hübsch niederbeugen können - Kloster und Mauren! (Schiller, Räuber III, 1); b) (von der DDR am 13. 8. 1961 errichtetes) durch Berlin verlaufendes Bauwerk, das die Stadt politisch (in einen östlichen u. einen westlichen Teil) teilte: die Berliner M.; Der Tag, an dem der Bau der „Mauer“ befohlen wurde (W. Brandt, Begegnungen 9); wir ... sehen im Westen ... eine Grenzbefestigung, die manche auch die M. nennen (Kant, Impressum 464); So sind wir denn in Berlin ... Leben mit der M. (Frisch, Montauk 83); Als schließlich 1989 mit der M. das marxistische Wertesystem zusammenbrach (Zeit 8. 4. 99, 9); vor der M. (vor dem Mauerbau); nach der M. (nach dem Mauerbau) änderte sich für viele das Leben in der DDR; auch Jahre nach der M. (nach der Öffnung der Grenzen zwischen der DDR und der Bundesrepublik) sind Ost und West noch nicht zusammengewachsen; Ü Neun Jahre nach dem Fall der M. weicht die M. in den Köpfen (Zeit 5. 11. 98, 1). 2. (Pferdesport) Hindernis aus aufeinander gelegten Holzkästen [u. einem Sockel aus Steinen]. 3. (Fußball, Handball) Linie, Kette von Spielern zur Sicherung des Tors bei Freistößen bzw. Freiwürfen: eine M. aufbauen; die M. überwinden; er schoss durch die M. ins Tor.
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Ansicht: Mauer