Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Mantel
Mạn|tel, der; -s, Mäntel [mhd. mantel, ahd. mantal < lat. mantellum = Hülle, Decke]: 1. längeres Kleidungsstück mit langen Ärmeln, das [zum Schutz gegen die Witterung] über der sonstigen Kleidung getragen wird: ein leichter, warmer, gefütterter M.; den M. ablegen; den M. offen tragen, über den Arm nehmen; jmdm. in den M. helfen; in Hut und M.; mit offenem M., ohne M. gehen; Ü den M. des Schweigens über etw. breiten, decken; im M. der Nacht; *den M. nach dem Wind[e] hängen/kehren/drehen (abwertend; sich immer zum eigenen Vorteil der herrschenden Meinung, den herrschenden [Macht]verhältnissen anpassen; den Mantel, der früher die Form eines weiten, ärmellosen Umhangs hatte, drehte man zu der Seite hin, aus der Wind u. Regen kamen); etw. mit dem M. der [christlichen Nächsten]liebe bedecken/zudecken (über eine Verfehlung o. Ä. großzügig hinwegsehen). 2. (bes. Fachspr.) äußere Hülle, [zum Schutz] um etw. gelegte Umhüllung: der M. eines Rohres, eines Kabels, eines Geschosses; der M. einer Glocke (↑"Glockenmantel" 1 ); mit ... einem feinen M. edler Schokolade (Freizeitmagazin 12, 1978, 21). 3. um den Schlauch eines Reifens gelegte feste Umhüllung aus einem Gewebe, auf das eine dicke Gummischicht mit eingeschnittenen Profilen aufgetragen ist. 4. (Zeitungsw. Jargon) allgemeiner, bei den verschiedenen Ausgaben einer Tageszeitung gleich lautender Teil, zu dem der jeweilige Lokalteil hinzukommt. 5. (Wirtsch.) (bei einer Kapitalgesellschaft) Gesamtheit der Rechte u. Anteile. 6. (Finanzw.) (bei Wertpapieren o. Ä.) Urkunde, die den entsprechenden Anteil am Besitz garantiert u. der die Coupons für die jeweiligen Gewinne beigefügt sind. 7. (Geom.) [gekrümmte] Oberfläche eines Körpers mit Ausnahme der Grundfläche[n]: wenn man den M. eines Zylinders auf einer Ebene abrollt, erhält man ein Rechteck. 8. (Jägerspr.) (beim Federwild) Rückengefieder. 9. (Forstw.) kurz für ↑"Waldmantel".
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