Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Mann
Mạnn, der; -[e]s, Männer, -en u. (als Mengenangabe nach Zahlen:) - [mhd., ahd. man, viell. urspr. = Denkender]: 1. erwachsene Person männlichen Geschlechts: ein junger, gut aussehender, alter, betagter, berühmter, gestandener, höflicher M.; er ist ein ganzer M.; er ist ein M. der raschen Entschlüsse; ein M. der Tat (ein entschlussfreudiger, tatkräftiger Mann); sei ein M.! (zeige dich als mutiger Mann!); typisch M.! (ugs.; das entspricht ganz der männlichen im Unterschied zur weiblichen Art; so kann auch nur ein Mann denken, handeln, fühlen); (ugs.) als Anrede: junger M., können Sie mir mal helfen?; für solche Arbeiten benötigen wir kräftige Männer; Auch das russische Katamaran-Paddelboot kann zwei M. tragen (a & r 2, 1997, 108); er ist durch diese Ereignisse zum M. geworden, gereift; (verblasst:) der gemeine M. (veraltet; der Durchschnittsbürger); der dritte M. (Mitspieler) beim Skat; ein M. des Todes (geh.; jmd., der dem Tode nahe ist ); ein M. der Feder (geh.; ein Literat ); ein M. des Volkes (jmd., der mit dem Volk eng verbunden ist u. in seiner übergeordneten Stellung dessen Vertrauen hat); der M. am Klavier (Klavierspieler bei einer geselligen Veranstaltung, im Lokal o. Ä.); ein M. aus dem Volk (jmd., der aus dem Volk, aus einem einfachen Milieu kommt u. in seiner übergeordneten Stellung das Vertrauen des Volkes hat); ein M. von Geist, Charakter, Format, hohem Einfluss (jmd., der Geist, Charakter, Format, hohen Einfluss hat); ein/sein freier M. sein (aufgrund seiner Lebensverhältnisse, seiner Stellung o. Ä. unabhängig sein); er ist für uns der geeignete, richtige M. (Mitarbeiter); die Männer (die Regierenden, die Parlamentarier) von Bonn (Hörzu 51, 1975, 5); M. über Bord! (Seemannsspr.; Notruf, wenn jmd. vom Schiff ins Wasser gefallen ist); alle M. an Bord! (Seemannsspr.; alle sind anwesend ); alle M. an Deck! (Seemannsspr.; Aufforderung, sich an Deck zu begeben); morgen fahren wir alle M. [hoch] (ugs.; alle zusammen) nach München; meine Männer (fam.; Ehemann u. Sohn, Söhne) sind nicht zu Hause; der Verteidiger konnte seinen M. (bes. Fußball; Gegenspieler) nicht halten; sie standen dicht gedrängt, M. an M. (einer am anderen); M. für M. (einer nach dem anderen) traten sie vor; ein Kampf M. gegen M. (zwischen Einzelnen); die Kosten betragen 5 Mark pro M. (ugs.; für jeden); die Kompanie kämpfte bis zum letzten M. (Soldaten); R ein M., ein Wort (in Bezug auf einen Mann, auf den Verlass ist); selbst ist der M. (jeder muss sich selbst helfen; nach Goethe, Faust II, 4. Akt, 10 467); ein alter M. ist doch kein D-Zug (ugs. scherzh.; ich kann mich nicht so schnell bewegen, wie es gewünscht wird ); *der kleine M. (1. ugs.; jmd., der finanziell nicht besonders gut gestellt ist. 2. salopp scherzh.; Penis); der böse/schwarze M. (Schreckgestalt für Kinder); freier M. (bes. Fußball; Libero); letzter M. (bes. Fußball; "Ausputzer" 1); alter/toter M. (Bergmannsspr.; abgebauter, nicht mehr benutzter Stollen eines Bergwerkes); der Wilde M. (Myth.; [in der Volkssage, Volkskunst] am ganzen Körper mit langen Haaren bedeckter, meist mit einer Keule in der Hand dargestellter, im Wald lebender Riese); der M. des Tages (männliche Person, die gegenwärtig das öffentliche Interesse auf sich zieht); der M. auf der Straße (der den Durchschnitt der Bevölkerung repräsentierende Bürger; viell. nach engl. the man in the street); der M. im Mond (aus den Mondflecken gedeutete Sagengestalt); ein M. von Welt (jmd., der gewandt im [gesellschaftlichen] Auftreten ist); [mein lieber] M.! (salopp; Ausruf des Erstaunens, des Unwillens); M. [Gottes]! (salopp; ärgerliche od. warnende Anrede; nach 5. Mose 33, 1 u. a.): M. [Gottes], stell dich nicht so an!; wie ein M. (ganz spontan einmütig, geschlossen; nach Richter 20; 1, 8, 11): sie protestierten dagegen wie ein M.; ein gemachter M. sein (ugs.; [von männlichen Personen] aufgrund eines wirtschaftlichen Erfolges in gesicherten Verhältnissen leben); ein toter M. sein (ugs.; [von männlichen Personen] erledigt sein, keine Zukunftsaussichten mehr haben); der M. sein, etw. zu tun (geeignet sein, die Fähigkeit besitzen, etw. Bestimmtes zu tun): er ist genau der M., uns aus dieser misslichen Lage zu befreien; du bist nicht der M., diese Belastungen zu ertragen; jmds. M. sein (ugs.; für jmdn., für jmds. Zwecke, Pläne genau der Richtige sein): er hat jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet, das ist genau unser M.; jmds. M. für etw. sein (ugs.; für jmdn. bestimmte Dinge [die ihm selbst nicht liegen, nicht angemessen erscheinen] erledigen, für ihn bestimmte Arbeiten o. Ä. übernehmen): das ist unser M. fürs Praktische; Kohls M. fürs Menschliche ist bei den Medien immer noch eine Nummer (Woche 17. 1. 97, 3); der erste M. an der Spritze sein (salopp; [von männlichen Personen] in einem bestimmten Bereich eine entscheidende Funktion haben; im älteren Feuerlöschwesen leistete der erste Mann an der Spritze entscheidende Arbeit); ein M. von Wort sein ([von männlichen Personen] ein Mensch sein, auf den Verlass ist); den toten M. machen (ugs. scherzh.; sich ohne Bewegung auf dem Rücken im Wasser treiben lassen); den starken, großen o. ä. M. markieren/mimen (salopp; sich als besonders stark, bedeutend, einflussreich o. ä. darstellen): es ist Wahlkampf in Niedersachsen und die SPD will den harten M. markieren (Woche 9. 1. 98, 5); den wilden M. spielen/machen (ugs.; unbeherrscht, [ohne Berechtigung] wütend sein; toben); seinen M. stehen/stellen (auf sich gestellt tüchtig sein u. sich bewähren): sie musste schon früh im Leben ihren M. stehen; [wohl] einen kleinen M. im Ohr haben (salopp; anscheinend nicht ganz normal sein; nach der Vorstellung, dieser kleine Mann flüstere einem die merkwürdigsten Einfälle zu); seinen M. gefunden haben (einen ebenbürtigen Gegner gefunden haben); M. decken (Ballspiele; seinen unmittelbaren Gegenspieler decken); seinen M. ernähren (jmdm. genügend Geld einbringen, ein ausreichendes Einkommen garantieren): ein solcher Job kann niemals seinen M. ernähren; -s genug sein, etw. zu tun (die [Entschluss]kraft, Energie, den Mut besitzen, es fertig bringen, etw. Nötiges zu tun): Man wird es uns aufs Wort glauben, dass sein Gegenspieler -s genug war, ihm die Antwort nicht schuldig zu bleiben (Th. Mann, Zauberberg 725); etw. an den M. bringen (ugs.; 1. etw. verkaufen: Auf die Menschen ... muss ein Verkäufer eingehen, sie verstehen lernen, um sein Produkt erfolgreich an den M. oder die Frau zu bringen (CCI 13, 1998, 56). 2. im Gespräch o. Ä. etw. mitteilen, äußern, erzählen); an/in den M. gehen (bes. Fußball; den Gegenspieler mit körperlichem Einsatz angreifen, decken); mit M. und Maus untergehen (untergehen, ohne dass einer gerettet wird); von M. zu M. (unter Männern u. dabei vertraulich u. sachlich): ein Gespräch von M. zu M. 2. Ehemann (hebt weniger die gesetzmäßige Bindung als die Zusammengehörigkeit mit der Frau hervor): ihr [verstorbener, geschiedener, zweiter] M.; als M. und Frau, wie M. u. Frau (wie Eheleute) leben; grüßen Sie bitte Ihren M.!; sie stellte uns ihren M. vor; sie hat keinen M. (ist nicht verheiratet); sie hat dort einen M. gefunden (kennen gelernt u. geheiratet); sie lebte von ihrem M. getrennt; sie hat ihn zum M. genommen (geheiratet); *jmdn. an den M. bringen (ugs. scherzh.; eine weibliche Person verheiraten): sie hat ihre Tochter endlich an den M. gebracht. 3. Lehns-, Gefolgsleute: der König und seine -en; Ü seine -en (bes. Sport scherzh.; Anhänger; Mannschaft) um sich scharen; der Kanzler und seine -en (sein Kabinett); Vor allem waren Mielkes -en enttäuscht, dass die Terroristen aus ihrer Sicht keine klare politische Linie besaßen (Woche 28. 11. 97, 13).
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