Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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locker
lọ|cker [md. (15. Jh.), wohl verw. mit ↑"Lücke" u. 1↑"Loch"; vgl. mhd. lücke, lugge = locker]: 1. a) nicht [mehr] fest sitzend, mit etw. verbunden: ein -er, l. sitzender Zahn; die Schraube, der Nagel ist l. geworden, sitzt l.; Ü der Revolver sitzt ihm l. (er ist schnell bereit, den Revolver zu ziehen); Locker wie nie saß ... den Verbrauchern ihre Deutsche Mark (sie gaben so viel Geld aus wie noch nie; Spiegel 52, 1965, 19); Da war wieder der Hass in ihnen l. (entfesselt; Jahnn, Geschichten 75); b) nicht dicht [sodass Zwischenräume bleiben]; durchlässig; nicht festgefügt: -er Boden; l. stricken, häkeln; zwischen Bergen und Hügeln, die l. mit Bäumen bestanden sind (Grzimek, Serengeti 87); die Eigenart der ... Wasserfarbe, eine Darstellung atmosphärisch duftig und l. zu gestalten (Bild. Kunst III, 13); c) nicht straff [gespannt], nicht starr; nicht fest: eine -e Haltung; sich in -er Ordnung aufstellen; die Zügel l. lassen; l. (unverkrampft) laufen; eine l. gebundene Krawatte; Ü eine -e (nicht feste, nicht enge) Beziehung; Vorschriften l. handhaben; es geht hier immer [sehr] l. (ugs.; zwanglos, leger) zu; sie macht das ganz l. (leger, lässig). 2. sich nicht an moralische, gesellschaftliche Vorschriften gebunden fühlend u. leichtfertig in seiner Art zu leben, sich zu benehmen od. von einer entsprechenden Haltung zeugend: eine -e Dame; „Ja, ich weiß“, sagte Klaus Heinrich; „was man einen Bruder Liederlich nennt, einen -en Zeisig oder Lebemann ...“ (Th. Mann, Hoheit 175); ein -es Mundwerk; ein -er Lebenswandel; ein so -es Gebaren auf der Straße, ich bitte Sie (Fries, Weg 237).
lọ|cker