Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
leiern
lei|ern [mhd. līren = die Leier spielen] (ugs.): 1. a) eine Kurbel, an einer Kurbel drehen; ↑"kurbeln" (1): sie leierte so lange, bis der Drehgriff abbrach; b) (an etw.) drehen: an der Kurbel, am Fenstergriff l.; c) "kurbeln" (1 b): das Autofenster in die Höhe, die Jalousie nach unten l. 2. "herunterleiern" (1): ein Gebet l.; Alle zehn Strophen ... leierte er wie am Schnürchen (Grass, Katz 73); „Fünfzehn geboten! Fünfzehn geboten!“, leierte der Auktionator (Saarbr. Zeitung 27.6.80, 12); du darfst nicht so l.; So monoton, so unaufhörlich leierten auch die Frauen von Sulmona an den Bahren ertrunkener Schwammtaucher (Ransmayr, Welt 82); Ü hinter ihm, diesem ... Bretterzaun, fing die Orgel der Schiffsschaukel leise an zu l. (mechanisch, gleichförmig zu spielen; Böll, Adam 57); ∙ Ob ich gleich fühle, dass du die besten Jahre meines Lebens in den Schlaf geleiert hast (Iffland, Die Hagestolzen II, 2). ∙ 3. die Leier spielen: alles in dieser Stadt war musikalisch; alles sang, flötete und leierte (Wieland, Abderiten 1, 2).
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