Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Lappen
Lạp|pen, der; -s, - [mhd. lappe, ahd. lappo, lappa, urspr. = schlaff Herabhängendes, wohl verw. mit ↑"schlafen" in dessen urspr. Bed. „schlaff werden“]: 1. [minderwertiges] kleineres Stück Stoff, Leder o. Ä.: lehm- und blutverschmierte L., verkrustete Wunden (Plievier, Stalingrad 42); einen L. auswaschen, auswringen; Scheuerweiber führten feuchte L. (Scheuer-, Putzlappen) über den ... Boden (Th. Mann, Krull 134); etw. mit einem L. säubern, blank polieren, umwickeln, zustopfen, flicken; ein Hemd zu L. zerschneiden. 2. (salopp): a) Geldschein [mit größerem Wert]: für die paar L. arbeite ich nicht; Felix ..., pump mir 'nen blauen L. (Hundertmarkschein; Bredel, Väter 17); Sie (= die Nutten) streiten ... um jeden grünen L. (Zwanzigmarkschein; Sobota, Minus-Mann 20); b) Führerschein, Fahrerlaubnis: wegen Trunkenheit am Steuer musste er seinen L. abgeben. 3. a) [herunterhängendes] Stück Haut am tierischen Körper: die L. eines Truthahns; Die Hennen wurden von einem schneeweißen ... Gockel regiert, der saftige L. ... hatte (Molo, Frieden 104); b) (Jägerspr.) Häute zwischen den Zehen eines Schwimmvogels; c) (Jägerspr.) Lefzen des Hundes; d) flächiger Teil eines Organs: der rechte L. der Lunge. 4. (Jägerspr.) bunte od. weiße, an langen Schnüren aufgehängte Stofftücher, die u. a. bei Treibjagden das Wild abschrecken sollen, aus einem bestimmten Gebiet auszubrechen: mehrere Wechsel durch L. verblenden; *jmdm. durch die L. gehen (ugs.; [jmdm.] entkommen, entgehen): er ist der Polizei durch die L. gegangen; Das tut mir so Leid, dass dir jetzt das Geschäft in Innsbruck durch die L. geht (Sobota, Minus-Mann 189). 5. (ugs. abwertend; landsch.) Schwächling: Du wolltest mir beweisen, was für ein L. ich bin mit meinen großen Sprüchen (Brasch, Söhne 35).
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