Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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kriechen
krie|chen [mhd. kriechen, ahd. kriochan, urspr. = (sich) drehen, (sich) winden, verw. mit ↑"Kringel"]: 1. (von bestimmten Tieren) sich mit dem ganzen Körper dicht am Boden od. unmittelbar über dem Boden gleitend, meist nicht schnell fortbewegen : Würmer, Schnecken kriechen; eine Raupe kroch über den Weg; Ü Sobald ich wieder k. (ugs.; einigermaßen gehen kann) komm' ich an Deck (Konsalik, Promenadendeck 389); jetzt geht alles gut, aber ... wenn Sie einmal nicht mehr k. können (nicht mehr gehen können, alt u. gebrechlich sind; Werfel, Tod 19). 2. a) (von Tieren u. Menschen) sich mit an den Boden gedrücktem Körper fortbewegen: auf dem Bauch, auf allen vieren durchs Zimmer k.; der Dachs kriecht aus seinem, in seinen Bau; sie krochen durch einen Tunnel, eine Höhle; Eine junge Tsetsefliege kriecht aus der Puppe (schlüpft aus; Grzimek, Serengeti 296); Ü der Nebel kroch (zog langsam) durchs Tal; das Mondlicht war um das halbe Zimmer gekrochen und traf die beiden Köpfe (Erné, Fahrgäste 23); b) sich an einen bestimmten Ort begeben, in eine bestimmte Stelle hineinkriechen; sich verkriechen: der Hund kroch hinter den Ofen, in die Ecke, unter den Tisch; todmüde krochen sie ins Bett (ugs.; gingen sie zu Bett ); Als es klingelte, warfen sie ihre Matratzen herum und krochen unter die Decke (Loest, Pistole 94); Ü Dem Bürger kriecht das Wetter trotzdem unter das Hemd - und auf die Gesundheit (Saarbr. Zeitung 12./13. 7. 80, 18). 3. (von Pflanzen, die nicht in die Höhe wachsen) sich mit ihren Trieben, Ausläufern o. Ä. am Boden ausbreiten : die Ausläufer des Efeus kriechen am Boden, über die Mauer; wie es kommt, dass ... die Dattelpalme der Oase in den Himmel strebt, der Feigenbaum an trockenen Orten aber am Boden kriecht (Stern, Mann 50); kriechende Pflanzen. 4. (bes. von Fahrzeugen, Kolonnen o. Ä.) sich aufgrund einer Behinderung o. Ä. besonders langsam fortbewegen : langsam ... kroch ein Zug ... bergwärts (L. Frank, Wagen 22); der Verkehr bewegt sich nur noch kriechend vorwärts; Ü die Zeit kriecht. 5. (abwertend) sich unterwürfig verhalten; allzu dienstfertig sein gegenüber einer höher gestellten Person : er kriecht vor jedem Vorgesetzten; wir waren wieder wer, nachdem wir so lange uns geduckt hatten und gekrochen waren (Heym, Schwarzenberg 33); eine kriechende (kriecherische) Unterwürfigkeit zeigen. 6. (Technik) (von festen Werkstoffen) sich bei bestimmter Temperatur u. Beanspruchung plastisch verformen, dehnen .
krie|chen