Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
kochen
kọ|chen [mhd. kochen, ahd. kochōn < lat. coquere (vlat. cocere) = kochen, sieden]: 1. a) (ein festes Nahrungsmittel) auf dem Herd, auf einer Feuerstelle o. Ä. durch Hitze in einer od. unter Zusatz einer Flüssigkeit gar werden lassen: Fleisch, Gemüse, Kartoffeln k.; diese Früchte müssen gekocht werden (sind nur in gekochtem Zustand genießbar); etw. lange, auf kleiner Flamme, bei mittlerer Hitze k.; gekochtes Gemüse; gekochte Eier; Ü die Sonne kocht die Trauben (geh.; die heiße Sommersonne bringt die Trauben zur Reife); b) eine Speise durch Kochen (1 a) zubereiten: eine Suppe k.; Pudding k.; für das Kind/dem Kind einen Brei k.; heute kochen wir nichts (essen wir kein warmes Essen); das Mittagessen ist schon fertig gekocht; Marmelade k.; Tee, Kaffee k. (durch Übergießen mit kochendem Wasser zubereiten); Ü Weil weniger Stahl gekocht (hergestellt) wird, benötigen die Stahlunternehmen weniger Kohle (Münchner Rundschau 16. 9. 83, 2); Ich halte die Versuche, ... aus dem Klassenkampf eine neue Ästhetik zu k., für gründlich verfehlt (Tucholsky, Werke II 303); c) (einem Nahrungsmittel) durch Kochen (1 a) eine bestimmte Beschaffenheit verleihen: etw. gar, weich k.; die Eier hart, den Reis körnig, Pasta soll al dente gekocht werden. 2. a) Speisen durch Kochen (1 a) zubereiten, herstellen: zehn Köche kochen in der Hotelküche; der Vater steht in der Küche und kocht (bereitet das Essen zu); für eine große Familie k.; sie hat bei ihrer Mutter k. gelernt; das Kochen macht ihm Spaß; sie versteht sich aufs Kochen; b) in bestimmter Weise ↑"kochen" (2 a): gut, vorzüglich k.; er kocht gerne; wir essen sehr scharf, ich koche viel mit Paprika (Kirsch, Pantherfrau 21); sie hat mit Liebe (mit großer Sorgfalt) gekocht; Männer kochen meist viel zu fett. 3. a) bis zum Siedepunkt erhitzt u. unter Dampfentwicklung in wallender Bewegung sein: das [Kaffee]wasser, die Milch, der Brei, die Suppe kocht; kochendes Wasser; sie hat sich das kochend heiße Wasser, kochend heiße Fleischbrühe über die Hände geschüttet; die Milch zum Kochen kommen lassen, zum Kochen bringen; (ugs.:) das Wasser ist am Kochen; Ü das Blut kochte in seinen Adern (geh.; er befand sich in einem Zustand höchster Erregung); Die Stimmung in der Deutschlandhalle kocht (Kinski, Erdbeermund 11); die See kochte (war wild bewegt); Sie lagen ... nahe genug, um die dunklen Wände noch im kochenden (dicht wallenden) Nebel sehen zu können (Remarque, Funke 183); Sie will nur noch mal kucken, „was hier so am Kochen is'“ (ugs.; worum es hier geht; Hörzu 29, 1977, 20); b) zum Zweck des Garwerdens in kochendem Wasser liegen: die Kartoffeln kochen; der Reis muss 20 Minuten k.; fest, mehlig kochende Kartoffeln (Kartoffeln, die nach dem Kochen feste, mehlige Konsistenz haben); die Äpfel eignen sich zum Kochen; Ü die Beeren kochen in der Sonne (geh.; werden von der heißen Sonne zur Reife gebracht ). 4. (Textilien) bei ↑"Kochtemperatur" (b) waschen: die Wäsche kann gekocht werden. 5. durch starkes Erhitzen verflüssigen: Teer, Leim k. 6. (ugs.) innerlich sehr erregt, wütend sein: die Volksseele kocht (ist in Aufruhr); [vor Wut oder Zorn] k.; Anton steht verärgert auf. Er kocht (Sobota, Minus-Mann 361).
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