Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Krone
Kro|ne, die; -, -n [mhd. krōne, ahd. corōna < lat. corona = Kranz, Krone < griech. korṓnē = Ring, gekrümmtes Ende des Bogens, zu: korōnós = gekrümmt; 10: dän., norw. krone; isl., schwed. krona; tschech., slowak. koruna]: 1. a) (als Zeichen der Macht u. Würde eines Herrschers bzw. einer Herrscherin) auf dem Kopf getragener breiter, oft mit Edelsteinen verzierter goldener Reif mit Zacken, sich kreuzenden Bügeln o. Ä.: eine goldene, mit Edelsteinen besetzte, achtzackige K.; die K. der deutschen Kaiser; sich die K. aufsetzen, aufs Haupt setzen; der Kaiser legte die K. nieder (dankte ab); sie trug die K. (regierte, herrschte) zehn Jahre lang; Ü ihr Haar ist zu einer K. geflochten; *einer Sache die K. aufsetzen (alles an Unverschämtheit, Gemeinheit o. Ä. überbieten, das Maß an Frechheit o. Ä. voll machen): mit dieser Bemerkung hat er allem die K. aufgesetzt; das setzt ihrer Frechheit noch die K. auf; der Leserbrief ... setzt diesem Treiben meines Erachtens nur die K. auf (Kicker 6, 1982, 26); b) durch einen Kaiser/eine Kaiserin, einen König/eine Königin repräsentiertes Herrscherhaus: die englische K.; der Stein ... wird zwar von Herrscher zu Herrscher vererbt, gehört aber der K. und nicht dem jeweiligen Monarchen (Welt 8. 9. 76, 22); so quittierte er mit 24 den Dienst für die K. (Spiegel 1, 1983, 26); c) (ugs.) Kopf: in den Wendungen jmdm. in die K. fahren (jmdn. ärgern, verstimmen): was ist dir denn in die K. gefahren?; jmdm. in die K. steigen (↑"Kopf" 1); einen in der K. haben (betrunken sein): als Kessi mir erzählte, der Milan habe unheimlich einen in der K. gehabt (Christiane, Zoo 41); Also direkt blau, Herr Peters, war ich nicht. Ich hatte einen Kleinen in der K., sagen wir mal (Danella, Hotel 279). 2. a) bei etw. oben aufgesetzter [in der Form an eine Krone erinnernder] Teil: die Wellen hatten alle eine weiße K. aus Schaum; die staubigen -n des Löwenzahns flogen auf (Remarque, Triomphe 197); Er stand in der engen K. des Turmes (H. Mann, Stadt 440); b) kurz für ↑"Baumkrone": alte und wohlgeformte Bäume mit tief herabreichenden -n (Th. Mann, Herr 17). 3. höchstes denkbares Maß; Vollendung einer Sache: die K. des Glücks, des Lebens; der Mensch ist, hält sich für die K. der Schöpfung; Als K. des Widersinns aber will uns erscheinen, dass ... (Thieß, Reich 332); Titelverteidiger UdSSR, der zum zwölften Mal die K. (die Meisterschaft) anvisiert (NNN 25. 9. 89, 5). 4. (meist einfacherer) Kronleuchter: eine K. aus Bronze mit sechs Armen. 5. (Bot.) von einem äußeren grünen Kelch umgebene Blütenblätter, Gesamtheit der Kronblätter. 6. a) (Jägerspr.) oberster, mindestens drei Sprossen umfassender Teil des Geweihs bei Hirschen; b) (Jägerspr.) Geweih des Rehbocks; c) (Zool.) wulstartiger Rand oberhalb des Hufes od. der Klaue. 7. (Zahnmed.) a) kurz für ↑"Zahnkrone"; b) aus Metall, Porzellan o. Ä. gefertigter Ersatz für eine Zahnkrone. 8. geriffeltes Rädchen, geriffelter Knopf an Armband- od. Taschenuhren zum Aufziehen des Uhrwerks od. zum Stellen der Zeiger. 9. kurz für ↑"Dammkrone": Und so verschwindet Josef Mattli für über eine Stunde im Innern des Erddamms, der 155 Meter hoch, an seiner K. 540 Meter lang und an seinem Fuß 700 Meter breit ist (Brückenbauer 11. 9. 85, 12). 10. Währungseinheit in Dänemark (100 Öre; Abk.: dkr), Island (100 Aurar; Abk.: ikr), Norwegen (100 Öre; Abk.: nkr), Schweden (100 Öre; Abk.: skr) sowie in der Tschechischen u. der Slowakischen Republik (100 Heller; Abk.: Kčs).
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