Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Knochen
Knọ|chen, der; -s, - [mhd. knoche, zu: knochen = drücken, pressen, eigtl. = das, womit man gegen etw. schlägt, zu einem urspr. lautm. Verb, das mit ↑"knacken" verwandt ist (vgl. mhd. knochen = drücken, pressen; engl. to knock = schlagen, stoßen)]: 1. a) einzelner, harter, hauptsächlich aus Kalk bestehender Teil des Skeletts: schwere, feste, zierliche, kräftige K.; Kalk wirkt K. bildend; der K. ist gebrochen, ist wieder gut zusammengewachsen; Tiger streckt sich, dass die K. knacken (Degener, Heimsuchung 138); sich einen K. brechen; jmdm. die K. zusammen-, kaputtschlagen (salopp; jmdn. verprügeln); die Wunde geht bis auf den K.; R du kannst dir die K. nummerieren lassen (derb; Drohung, jmdn. heftig zu verprügeln); ... dass du deine K. im Sack nach Hause tragen kannst (derb; Ankündigung, dass die Prügel, die jmd. bekommen wird, schlimm sein werden); *bis auf/in die K. (ugs.; bis ins Innerste, durch u. durch): wir wurden nass bis auf die K.; der alte Luginbühl! Unfähig bis auf die K.! (Ziegler, Kein Recht 225); Da stehe ich, blamiert bis auf die K. (Remarque, Obelisk 72); er war ein Nazi bis auf die K.; nichts in den K. haben (ugs.; keine Kraft haben, nichts aushalten können): die jungen Burschen haben doch nichts in den K.; b) "Knochen" (1 a) von Schlachttieren: der Fleischer löst den K. aus der Keule; aus den K. eine Suppe kochen; der Hund nagt an einem K.; ein Pfund Fleisch mit, ohne K.; das Fleisch fällt vom K. (ist sehr weich u. zart); Ü das ist ein harter K. (ein schweres, hartes Stück Arbeit); c) Knochensubstanz: eine aus K. geschnitzte Figur; das Ohr besteht aus Knorpel, nicht aus K. 2. (ugs.) Glieder, Gliedmaßen: mir tun sämtliche K. weh; die alten K. (der alte Körper) wollen nicht mehr; sich die K. (Beine) ein wenig zu vertreten (A. Zweig, Grischa 227); die K. zusammennehmen, zusammenreißen (Soldatenspr.; strammstehen); ich hau dir auf die K.! (Finger, Hände); hoffentlich hast du dir nicht die K. gebrochen; mit heilen K. (unversehrt) davonkommen; [für jmdn., für etw.] die/seine K. hinhalten (für eine gefährliche Sache einstehen, sich für jmdn., für etw. opfern); auf die K. gehen (ugs.; sehr anstrengend sein): Schon die zwei Trainingsabende ... gehen auf die K. (strengen an; Chotjewitz, Friede 124); jmdm. in die K. fahren (jmdn. sehr berühren, von jmdm. stark gespürt werden): Mir war die Angst ganz schön in die K. gefahren (Ziegler, Konsequenz 67); Die frohe Botschaft aus Stockholm fuhr dem Empfänger mächtig in die K. (Spiegel 43, 1984, 272); jmdm. in den K. stecken/sitzen/liegen (von jmdm. noch gespürt werden, in jmdm. nachwirken): Die Angst, der Schreck steckt ihr noch tief in den K.; Ernas Beschimpfungen sitzen mir noch in den K. (Remarque, Obelisk 96); über die K. gehen (sehr anstrengend sein): ein 5-Satz-Match geht fürchterlich über die K. 3. (ugs.) männliche Person, Kerl: er ist ein elender, fauler, zäher K.; Wichtigster Lehrer ... Scheint ein autoritärer K., aber beliebt gewesen zu sein (Föster, Nachruf 124); Glauben Sie denn wirklich, den alten K. durch ein bisschen Kellerhaft mürbe zu kriegen? (Fallada, Herr 144). 4. (ugs.) a) Schraubenschlüssel in Form eines Knochens mit zwei verdickten Enden; b) als Nackenstütze dienendes kleines, festes Kissen in Form eines Knochens mit zwei verdickten Enden.
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