Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Klischee
Kli|schee, das; -s, -s [frz. cliché = Abklatsch, billige Nachahmung, subst. 2. Part. von: clicher = abklatschen, urspr. wohl lautm.]: 1. (Druckw. Jargon) Druckstock: Für den Hofbuchdrucker Wittich zum Beispiel entwickelte er (= der Kanzleirat und Erfinder J. W. Pfnor) das »Klischee«, einen Druckstock zur Vervielfältigung von Holzschnitten durch einen Metallguss (Darmstädter Echo 8. 1. 99, 13). 2. (bildungsspr. abwertend) a) unschöpferische Nachbildung; Abklatsch: der Roman enthält eine Unzahl literarischer -s; b) eingefahrene, überkommene Vorstellung: das K. einer gutbürgerlichen Ehe; in -s denken; Wir vermuten, dass die Jungen hier dem weit verbreiteten K. aufsitzen, Homosexualität sei so etwas wie eine angeborene Krankheit (Schmidt, Strichjungengespräche 145); Man spürt, die Stadt (= Eisenach) zehrt nicht nur von romantischen -s, sondern lebt (Berger, Augenblick 89); c) abgegriffene Redensart, Redewendung: in -s reden; Geradezu erstaunlich ist Klaus Manns hartnäckige Vorliebe für gängige Wendungen, für -s (Reich-Ranicki, Th. Mann 214); Da die „tonangebende“ Schicht der DDR-Funktionäre aus der sowjetischen Emigration heimkehrte, ist natürlich die offizielle Parteisprache von gewissen -s durchsetzt, die direkt aus dem Russischen übernommen wurden (Raddatz, Traditionen I, 13).
Kli|schee, das; -s, -s [frz. cliché = Abklatsch, billige Nachahmung, subst. 2. Part. von: clicher = abklatschen, urspr. wohl lautm.]: 1. (Druckw. Jargon) Druckstock: Für den Hofbuchdrucker Wittich zum Beispiel entwickelte er (= der Kanzleirat und Erfinder J. W. Pfnor) das »Klischee«, einen Druckstock zur Vervielfältigung von Holzschnitten durch einen Metallguss (Darmstädter Echo 8. 1. 99, 13). 2. (bildungsspr. abwertend) a) unschöpferische Nachbildung; Abklatsch: der Roman enthält eine Unzahl literarischer -s; b) eingefahrene, überkommene Vorstellung: das K. einer gutbürgerlichen Ehe; in -s denken; Wir vermuten, dass die Jungen hier dem weit verbreiteten K. aufsitzen, Homosexualität sei so etwas wie eine angeborene Krankheit (Schmidt, Strichjungengespräche 145); Man spürt, die Stadt (= Eisenach) zehrt nicht nur von romantischen -s, sondern lebt (Berger, Augenblick 89); c) abgegriffene Redensart, Redewendung: in -s reden; Geradezu erstaunlich ist Klaus Manns hartnäckige Vorliebe für gängige Wendungen, für -s (Reich-Ranicki, Th. Mann 214); Da die „tonangebende“ Schicht der DDR-Funktionäre aus der sowjetischen Emigration heimkehrte, ist natürlich die offizielle Parteisprache von gewissen -s durchsetzt, die direkt aus dem Russischen übernommen wurden (Raddatz, Traditionen I, 13).