Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Kapital
Ka|pi|tal, das; -s, -e, auch: -ien [ital. capitale < mlat. capitale = Grundsumme, Kapital, zu lat. capitalis, ↑"kapital"; 4: zu mlat. capitale = Kopfende]: 1. a) alle Geld- u. Sachwerte, die zu einer Produktion verwendet werden, die Gewinn abwirft: konstantes K. (marx.; Produktionsmittel); variables K. (marx.; Arbeitskraft); fixes K. (marx.; Arbeitsmittel); zirkulierendes K. (marx.; Gegenstände, die zur Produktion notwendig sind, u. Arbeitskraft); Jenen Ländern fehlt es nicht nur an K., sondern auch an kaufmännischer, technischer, organisatorischer Erfahrung (Dönhoff, Ära 173); b) Vermögen eines Unternehmens; Grundkapital; Anlagekapital: die Gesellschaft erhöht ihr K.; er ist an mehreren Kapitalien, Kapitalen beteiligt. 2. a) verfügbare Geldsumme, die bei entsprechendem Einsatz geeignet ist, dem Besitzer od. Nutznießer nennenswerten Gewinn zu bringen: ein bescheidenes, ausreichendes, sicheres K.; sein K. [gut, äußerst gewinnbringend] anlegen, flüssig machen; das K. angreifen, in ein Geschäft stecken, aus dem Betrieb ziehen; wir müssen K. (einen Kredit) aufnehmen; Ü geistiges K. (geistiges Leistungsvermögen; Wissen, Kenntnisse); totes K. (erworbenes Wissen, Können, das nicht genutzt wird); *K. aus etw. schlagen (aus etw. Vorteil, Gewinn ziehen); b) kleinerer Betrag an Bargeld, den man für etw. verfügbar hat: Kommt nun, ihr Leute, der Finkenbein hat zur Not noch ein paar -ien im Ziehamlederle (Hesse, Sonne 48). 3. Gesamtheit aller Kapitalisten: Wissen will ich, wem ihr angehört, dem Proletariat oder dem K. (Jahnn, Geschichten 130). 4. (Buchw.) gewebtes [buntes] Band, das vom Buchbinder an die Ober- u. Unterkante des Buchblockrückens geklebt wird.
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