Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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ja
ja [mhd., ahd. jā; H. u.]: 1. a) drückt eine zustimmende Antwort auf eine Entscheidungsfrage aus: »Kommst du?« - »Ja«; »Habt ihr schon gegessen?« - »Ja«; »Möchten Sie keinen Kaffee?» - »Doch, ja«; *Ja, (auch:) ja zu etwas sagen (einer Sache zustimmen): zu allen Plänen sagt er ja, aber ob er sie nachher durchführen kann, ist noch sehr die Frage; b) drückt in Verbindung mit einem Modaladverb [freudige] Bekräftigung aus: ja gewiss, ja sicher, ja gern; o ja!; Aber ja doch. Und ich habe dies auch sofort allen anderen Interessenten mitgeteilt (Spiegel 26, 1982, 99); Ja richtig (allen Ernstes, wahrhaftig), Kriminelle sollen wir sein, Killer (Degener, Heimsuchung). 2. nachgestellt bei [rhetorischen] Fragen, auf die eine zustimmende Antwort erwartet wird, als Bitte, Ausdruck leisen Zweifels od. Bestätigung; nicht wahr?: du bleibst doch noch ein bisschen, ja?; die Aufführung war doch recht wirkungsvoll, ja?; es wird doch alles in Ordnung sein, ja? 3. a) drückt im Aussagesatz eine resümierende Feststellung aus, weist auf etwas Bekanntes hin od. dient der Begründung für ein nicht explizites Geschehen od. für etw. Allgemeingültiges; doch; bekanntlich: ich komme ja schon; das habe ich ja gewusst; du kennst ihn ja; sie kommt ja immer zu spät; es gab ja nur noch zwei richtige alte gute Kneipen in Godesberg (Zwerenz, Quadriga 50); das sei ja nun einmal das Vorrecht der Jugend (Jens, Mann 77); die habens ja (salopp; haben genug Geld, um so viel ausgeben zu können); aber sie zahlt ja (Frisch, Gantenbein 139); b) drückt im Aussage-, Ausrufesatz Erstaunen über etw. od. Ironie aus; wirklich; tatsächlich: es schneit ja; er hat sich ja mächtig angestrengt; er hat das Spiel ja (doch tatsächlich) verloren; das ist ja toll! Sie werfen ja mit Gott herum wie mit Kieselsteinen (Remarque, Obelisk 211); da seid ihr ja [endlich]!; das kann ja heiter werden (ugs. iron.; man wird mit mancherlei Schwierigkeiten o. Ä. rechnen müssen); das ist [mir] ja eine schöne Bescherung (ugs. iron.; ist eine höchst unangenehme Sache)!; c) einschränkend, meist in Korrelation mit „aber“; zwar: ich möchte ja, aber ich kann nicht; der Wagen ist ja schön, aber viel zu teuer; er mag ja (vielleicht) Recht haben. 4. in Aufforderungssätzen als Ausdruck dringender Mahnung; unbedingt, ganz bestimmt; auf jeden/keinen Fall: lass das ja sein!; sage ja (nur) nichts meinem Vater!; zieh dich ja warm an!; ob das Schiff ja abfahre, ob ja nichts mehr dazwischenkomme, ob unsere Plätze ja gebucht seien (Seghers, Transit 265); damit meiner Tante ja kein einziges Wort entginge (Jens, Mann 136); Sie hat die Gabel auf den Boden fallen lassen. Auch das noch. Damit er sie ja bemerkt (Tikkanen [Übers.], Mann 63). 5. zur steigernden Anreihung von Sätzen od. Satzteilen; mehr noch; sogar; um nicht zu sagen: ich schätze [ihn], ja verehre ihn; ein Mädchen ... sah mich ungeniert, ja herausfordernd an (Koeppen, Rußland 103); bis Cotta schließlich ... jede freiwillige Fahrt ans Schwarze Meer verrückt, ja lächerlich erschien (Ransmayr, Welt 147). 6. a) reiht einen Satz an, in dem konzessiv Bezug auf vorangegangene Aussagen od. Gedanken genommen wird; allerdings: ja, das waren noch Zeiten!; ja, wenn ich das gewusst hätte!; ja (leider), das wird kaum möglich sein; b) bestätigt die Berechtigung einer vorangegangenen Frage: Wozu lebe ich? Ja, wozu lebe ich? (Remarque, Obelisk 29). 7. (ugs.) a) bestätigt [statt Namensnennung] am Telefon Gesprächsbereitschaft u. Verständnis: ja? (wer ist dort?; was wünschen Sie?; hallo!); ja (habe verstanden, nur weiter!); b) drückt einen Zweifel, eine Frage aus, wenn man etwas nicht verstanden hat od. nicht glauben will: ja? (wie bitte?; was sagen Sie?; tatsächlich?).