Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
immer
ịm|mer [mhd. immer, iemer, ahd. iomēr, aus je u. ↑"mehr"]: I. 1. a) sich häufig wiederholend, sehr oft; gleich bleibend, andauernd, ständig, stets: das Wetter war i. schön; sie blieb i. freundlich; i. neue Zugeständnisse machen; Sag mal, musst du dich i. so rausputzen, Junge? (Chotjewitz, Friede 123); Immer der Nebel! Immer der Dreck! Immer der kalte Regen oder der feuchte Schnee! (K. Mann, Wendepunkt 419); es ist i. dasselbe; i. und überall; i. und i.; mach es wie i.!; so war es schon i. (von jeher); ich habe es schon i. gewusst (mir war das nicht neu, unbekannt); das ist für i. (in alle Zukunft) vorbei; da war der Bruch da und für i. (für alle Zeiten; Reich-Ranicki, Th. Mann 242); sie ist nicht i. (manchmal nicht) anzutreffen; sie ist i. nicht ([fast] nie) anzutreffen; i. währende (dauernde, fortwährende) Dunkelheit; der i. währende (ständig gültige, für alle Jahre ablesbare) Kalender; Vom Sommer 43 an war der Hunger sein i. währendes Problem für die nächsten fünf oder sechs Jahre (Loest, Pistole 69); lebe wohl auf i. (veraltet; für alle Zeit); i. der Deine! (veraltete Grußformel in Briefen); b) jedes Mal: i. wenn wir ausgehen wollen, regnet es; er musste i. wieder von vorn anfangen; i. ich! (ugs.; jedes Mal soll ich schuld sein, bin ich dran, muss ich die Arbeit machen); „Deck schon mal den Tisch.“ Immer ich, denkt der Große, i. ich (Eppendorfer, Monster 68). 2. nach u. nach, in ständiger Steigerung: es wird i. dunkler draußen; i. mehr Besucher kamen; herrliche Stücke, eins i. schöner als das andere!; die Reichen werden i. reicher u. die Armen i. ärmer; werden bald viele Kriege geführt, für die sie i. stärkere, schrecklichere Kanonen und Geräte bauen lassen (Kühn, Zeit 55). 3. (ugs.) jeweils: sie lagen i. zu dritt in einem Zimmer; i. zwei und zwei nebeneinander aufstellen!; er nahm i. zwei Stufen auf einmal. 4. wirkt verallgemeinernd; auch: wir werden helfen, wo i. es (wo es auch) nötig ist; was i. er (was er auch) gesagt haben mag, es war gewiss nicht böse gemeint; Wann i. Cotta in diesen Tagen schlief oder auch nur für Minuten einnickte, plagten ihn Träume (Ransmayr, Welt 220); Was i. geschah und wem i. sie begegnete, sie blieb so unduldsam wie unversöhnlich (Reich-Ranicki, Th. Mann 182). II. 1. wirkt verstärkend in Aussage- und Fragesätzen: Offenbar besteht immer noch ein Intellektuellenbild, das sich an einer Art moralischer Jagdmeute orientiert (Woche 14. 11. 97, 42); das Kleid ist noch i./i. noch modern; hast du noch i./i. noch nicht genug?; er ist i. noch (schließlich, immerhin) dein Vater. 2. a) wirkt verstärkend in Modalsätzen; nur: er lief, so schnell er i. konnte; du kannst essen, so viel du i. magst; b) (ugs.) wirkt verstärkend in Aufforderungs- und Fragesätzen: lass ihn nur i. kommen!; i. langsam voran! (nur nicht so schnell!); lasst uns i. aufbrechen, er wird uns schon einholen!; was treibst du denn i. (eigentlich, überhaupt)?
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