Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
identifizieren
iden|ti|fi|zie|ren [zu ↑"identisch" u. lat. -ficare (in Zus.) = machen]: 1. genau wieder erkennen; die Identität, Echtheit einer Person od. Sache feststellen: einen Verhafteten, eine Leiche i.; jmdn. anhand seiner Fingerabdrücke i.; er wurde als der gesuchte Axel M. identifiziert; im Ganzen sind bereits rd. 300 Holzarten identifiziert (Mantel, Wald 81); So rührt er ein Gemengsel aus Wortfetzen und Wortkaskaden an, das ein normal arbeitendes Trommelfell zwar als menschliche Sprache zu i. vermag, aber ... (Hörzu 38, 1975, 12). 2. a) mit jmdm., etw., miteinander gleichsetzen: man kann nicht die öffentliche Meinung mit der Meinung des Bürgertums i.; dass die Welt die Deutschen und die Nazis weitgehend identifizierte (Hochhuth, Stellvertreter 252, Nachwort); dass der Geist des Frühkapitalismus beide (= Besitz und Leistung) identifiziert (Adorno, Prismen 31); b) jmds. Anliegen, etw. zu seiner eigenen Sache machen; aus innerlicher Überzeugung voll mit jmdm., etw. übereinstimmen: sich mit seinem Staat, mit den geistigen Strömungen seiner Zeit i.; der Schauspieler identifiziert sich mit seiner Rolle; der Leser kann sich mit dieser Romangestalt nicht i.; mit dem, was bei unseren Bemühungen herausgekommen ist, kann ich mich nicht i.; Ich identifiziere mich also mit nichts; aber ich finde an allem etwas Wahres (Musil, Mann 1270); c) (Psych.) sich mit einer anderen Person od. Gruppe emotional gleichsetzen u. ihre Motive u. Ideale in das eigene Ich übernehmen: Wenn man sich vollständig mit der strafdrohenden Person identifiziert ..., dann braucht man weitere Angriffe nicht mehr zu fürchten (Heiliger, Angst 97).
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