Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Inversion
In|ver|si|on, die; -, -en [lat. inversio = Umkehrung, Umsetzung (der Wörter)]: 1. (Fachspr., bildungsspr.) Umkehrung, Umdrehung, Umwandlung. 2. (Sprachw.) Umkehrung der üblichen Wortstellung Subjekt-Prädikat in die Stellung Prädikat-Subjekt (z. B. ich reise morgen ab; morgen reise ich ab). 3. (Chemie) Umwandlung von Rohrzucker in ein Gemisch aus Traubenzucker u. Fruchtzucker. 4. (Geol.) durch unterschiedliche Widerstandsfähigkeit der Gesteine hervorgerufene Nichtübereinstimmung von tektonischem Bau u. Landschaftsbild; Reliefumkehr (z. B. erscheint eine geologische Grabenzone landschaftlich als Erhebung). 5. (Met.) Temperaturumkehr an einer atmosphärischen Schicht, an der die normalerweise mit der Höhe abnehmende Temperatur sprunghaft zunimmt: Es ist daher nicht überraschend, dass -en über Großstädten die Sterblichkeit erhöhen (Hörzu 11, 1976, 47); die als „Inversion“ bekannte Wetterlage, bei der wärmere Luftschichten in der Höhe den Abzug der Abgase verhindern (MM 8. 8. 70, 1). 6. (Musik) Umkehrung der Notenfolge der Intervalle. 7. (Fachspr.) a) Umkehrung des Geschlechtstriebs: Homosexualität, die seinerzeit von Freud als I. bezeichnet wurde (Studium 5, 1966, 315); b) Umlagerung od. Umstülpung eines Organs (z. B. der Eingeweide od. der Gebärmutter). 8. (Biol.) Mutation der Chromosomen, bei der sich ein herausgebrochenes Teilstück unter Drehung um 180º wieder an der bisherigen Stelle einfügt.
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