Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Illusion
Il|lu|si|on, die; -, -en [frz. illusion < lat. illusio = Täuschung, irrige Vorstellung, zu: illudere = sein Spiel treiben, täuschen]: 1. beschönigende, dem Wunschdenken entsprechende Selbsttäuschung über einen in Wirklichkeit weniger positiven Sachverhalt: wertlose, jugendliche -en; jmdm. seine -en lassen, rauben; du brauchst dir keine -en zu machen; Klaus Mann ..., der im Unterschied zu vielen emigrierten Schriftstellern auch nicht die geringsten -en hatte (Reich-Ranicki, Th. Mann 211); Edvard, ich glaube, es ist dringend nötig, Ihre -en gründlich zu zerstören (Stories [Übers.] 72, 76); Der Kerzenschimmer und die Weihrauchwolken riefen ... die I. (den Eindruck) von Wärme hervor (Kuby, Sieg 126); einer I. nachjagen; darüber darf man sich keinen -en hingeben; sich in -en wiegen; Die Industrieländer hatten darum Grund, die Entwicklungsländer in der I. zu bestärken, dass sie ihren Standard erreichen könnten (Gruhl, Planet 315); wieder um eine I. ärmer sein. 2. (Psych.) falsche Deutung von tatsächlichen Sinneswahrnehmungen (im Unterschied zur Halluzination). 3. Täuschung durch die Wirkung eines Kunstwerks, das Darstellung als Wirklichkeit erleben lässt: Sie müssen (= beim Zeichnen) die Schiefheit und Geschlitztheit zuwege bringen, wie die Natur sie zuwege bringt, I. in der I. treiben (Th. Mann, Zauberberg 360).
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