Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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herrschen
hẹrr|schen [mhd. hērschen, hē̆rsen, ahd. hērisōn = Herr sein, [be]herrschen, zu: hēr, ↑"hehr"]: 1. ↑"Herrschaft" (1) ausüben; regieren u. über Land u. Leute Befehlsgewalt haben: allein, unumschränkt, seit Generationen h.; ein König herrscht in diesem Land, über das Volk; der Diktator herrscht durch Terror; die herrschende Partei, Klasse; das herrschende Haus; Dagegen gibt es nach wie vor Herrschende und Beherrschte (Enzensberger, Einzelheiten I, 71); Ü Auch hierzulande herrscht das Geld (Frisch, Stiller 232). 2. in einer bestimmten, auffallenden Weise [allgemein] verbreitet, [fortdauernd] vorhanden, deutlich fühlbar sein: überall herrschte Freude, Trauer, große Aufregung; hier herrscht reges Leben; seit Tagen herrscht in diesem Gebiet Nebel; draußen herrschen/(ugs. auch:) herrscht 30º Wärme; eine drückende Hitze herrscht über dem Land; Besorgnis herrsche auch darüber, dass ... (Freie Presse 3. 1. 90, 6); Bei der Fortuna herrschte nach dem Pokaltriumph logischerweise eine tolle Stimmung (Kicker 82, 1981, 49); Unruhe herrscht derzeit in der deutschen Kältemittelbranche (CCI 9, 1997, 4); An Modellen zur Bewältigung der Krise in der Altersversicherung herrscht kein Mangel (Woche 14. 11. 97, 13); Während der Kolonialzeit herrschte (war) in den Straßen ab 21 Uhr Ausgangssperre (a & r 2, 1997, 96); es herrscht Schweigen, Einigkeit; es herrschte eine furchtbare Kälte in diesem Winter; es herrschte „Zucht und Ordnung“ (Kempowski, Immer 66); die herrschende Meinung; die herrschenden Ansichten. 3. (selten) in herrischem Ton sagen; jmdn. anherrschen: „Schert euch auseinander, dalli! In die Blocks!“, herrschten sie (= die Blockführer; Apitz, Wölfe 283).
hẹrr|schen