Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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herauskommen
he|raus|kom|men : 1. a) von dort drinnen hierher nach draußen kommen: aus dem Zimmer h.; ich habe sie [aus dem Haus] h. sehen; b) durch etw. hindurch ins Freie dringen: aus dem Schornstein kommt schwarzer Qualm heraus; die ersten Frühlingsblumen kommen heraus (beginnen zu blühen). 2. a) einen Raum, Bereich o. Ä. verlassen [können]: sie ist nie aus ihrer Heimatstadt herausgekommen; Ihre Eltern, sehr deutsche Juden, ... sind 1938 noch herausgekommen und wurden über neunzig Jahre alt (Frisch, Montauk 169); aus der Haft, einer Anstalt h.; du kommst viel zu wenig heraus (1. gehst zu selten an die frische Luft. 2. unternimmst zu selten etw.); Ü aus dem Staunen nicht h. ([über etw.] nicht genug staunen können); b) (ugs.) einen Ausweg aus etw. finden: wir müssen sehen, dass wir aus dieser peinlichen Situation heil h.; ... ohne Hinweis, wie er aus seiner ehelichen Misere herauskäme (Kühn, Zeit 174); Der MSV wird alles versuchen, um aus dem Schlamassel herauszukommen (Kicker 6, 1982, 10). 3. a) auf den Markt kommen: ein neues Modell, Fabrikat kommt heraus; b) etw. in den Handel bringen: der Verlag ist im Herbst mit einem neuen Taschenlexikon herausgekommen; c) (von einem Druckwerk o. Ä.) veröffentlicht werden, erscheinen: sein Roman kommt demnächst als Taschenbuch heraus; Demnächst soll „Vor dem Ruhestand“ auch in Leipzig h. (Premiere haben; MM 3. 10. 86, 68); d) (ugs.) öffentlichen Erfolg haben, populär werden: diese Sängerin, Schriftstellerin ist ganz groß herausgekommen; Dennoch ist man überzeugt, dass der Fußballsport in den USA „groß h. wird“ (Saarbr. Zeitung 28. 12. 79, 8). 4. gut u. deutlich wahrgenommen, erkannt werden [können]: die Farben kommen [auf dieser Aufnahme nicht] gut heraus; leider kamen die Zusammenhänge, die komischen Züge des Stückes [bei dieser Aufführung] nur unklar heraus; die Bässe kommen nicht genügend heraus. 5. (ugs.) a) in einer bestimmten Weise zum Ausdruck kommen, formuliert werden: der Vorwurf kam etwas zu scharf heraus; b) etw. erst nach einigem Zögern äußern, zur Sprache bringen: mit einem Wunsch, einem Anliegen h.; Droste kam nun mit der Geschichte von der Gasrechnung heraus (Baum, Paris 160); Jetzt kam Andreas mit dem Trumpf heraus, den er sich bis zuletzt aufgehoben hatte. „... ich habe meine erste Fernsehrolle bekommen ...“ (Danella, Hotel 114). 6. a) (ugs.) sich als [positives] Ergebnis, Resultat, als Lösung zeigen; sich ergeben: bei der Addition kommt eine hohe Summe heraus; Die Bahn ist schwer ..., und darum wird (= bei dem Wettlauf) kein Rekord h. (Lenz, Brot 9); was ist eigentlich noch dabei herausgekommen (ist man noch zu einem Ergebnis gekommen) ?; bei den Verhandlungen, bei der Arbeit ist nicht viel herausgekommen; Das ändert also nichts an dem kritischen Einwand, dass beim Kampf gegen den Krebs unterm Strich nichts herauskomme (Spiegel 41, 1978, 217); etw. kommt auf eins, auf dasselbe, aufs Gleiche heraus (bleibt sich gleich); b) (schweiz.) ausgehen, sich in einer bestimmten Weise gestalten: wie wäre es wohl herausgekommen, wenn ich dich nicht geweckt hätte?; in solchen Fällen kommt es nie gut heraus; c) (ugs.) [öffentlich] bekannt werden: wenn der Schwindel herauskommt, gibt es einen Skandal; er wollte nicht, dass die Sache herauskam (Kemelman [Übers.], Dienstag 195); Wenn die Wahrheit herauskam, landete er in einer Strafkompanie (Loest, Pistole 83); es wird wohl nie h., wer der Täter war. 7. (ugs.) a) aus dem Takt, aus dem Rhythmus einer ablaufenden Folge kommen: ich komme beim Tanzen immer so leicht heraus; ich muss noch einmal von vorn lesen, ich bin herausgekommen; b) infolge einer längeren Pause bestimmte musische, sportliche o. ä. Fähigkeiten mit der Zeit verlieren: wenn man nicht jeden Tag übt, kommt man allmählich ganz heraus. 8. (ugs.) beim Kartenspiel beginnen; als Erster die erste Karte ausspielen: wer kommt heraus? 9. (ugs.) bei einer Lotterie o. Ä. gezogen werden, gewinnen: die Nummer meines Loses ist wieder nicht herausgekommen; ich bin im ersten Rang herausgekommen.