Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
herausholen
he|raus|ho|len : 1. a) von dort drinnen hierher nach draußen holen: den Koffer aus dem Gepäckraum h.; b) aus einer Zwangs-, Notlage befreien: die eingeschlossenen Bergleute h. 2. (ugs.) a) eine bestimmte Leistung abgewinnen: Wenn ich in einem Rennen aus einem Pferd alles heraushole, kann es eine Weile nicht mehr starten (Frischmuth, Herrin 119); Er hat mehrfach das Letzte aus ihnen herausgeholt beim Infanteriedienst (Kirst, 08/15, 135); es werden also aus der kompressorlosen 1,5-Liter-Maschine 200 bis 210 PS herausgeholt (Frankenberg, Fahren 35); mehr ist aus diesem Motor nicht herauszuholen; Die Mannschaft hat mitbekommen, wie man auch aus weniger guten Spielen das Optimum h. kann (Kicker 6, 1982, 38); b) durch besondere Fähigkeiten, besonderes Geschick als Vorteil erreichen, als Gewinn o. Ä. erzielen: sie hat bei dem Handel, den Verhandlungen viel herausgeholt; die Unterhändler konnten mehr h., als erwartet worden war; aus jmdm. Geld h. (es an ihm verdienen); Sie legte sich jeden Franc zurück, den sie aus ihren unsicheren Gästen herausholte (Seghers, Transit 76); c) (bes. Sport) durch Leistung, besondere Fähigkeiten o. Ä. erreichen, erzielen, zustande bringen: die Sportlerin holte einen beachtlichen Erfolg, einen Sieg heraus; sie konnten einen sicheren Vorsprung h.; Hier holte er ... die Sekunde heraus (war er die Sekunde schneller), die seinen Sieg bedeutete (Maegerlein, Piste 44). 3. (ugs.) durch [geschickte] Fragen von jmdm. erfahren: die Polizei konnte aus dem Tatverdächtigen nicht viel h.; Mum ... konnte dann aber, nachdem sie die näheren Umstände meiner Fahrt aus mir herausgeholt hatte, ihr Vergnügen darüber nicht ganz verhehlen (Muschg, Gegenzauber 300). 4. (ugs.) "herausarbeiten" (1 b) u. deutlich sichtbar darstellen: bei dieser Aufführung wurde die Tragik des Werkes nicht genügend herausgeholt.
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