Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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heilig
hei|lig [mhd. heilec, ahd. heilag, entw. zu einem germ. Subst. mit der Bed. „Zauber; günstiges Vorzeichen, Glück“ (verw. mit ↑"Heil") od. zu ↑"heil"]: I. 1. a) im Unterschied zu allem Irdischen göttlich vollkommen u. daher verehrungswürdig: der -e Gott, Gottessohn; die Heilige Dreifaltigkeit; die -e Kirche; der -e (von der katholischen Kirche heilig gesprochene; Abk.: hl.) Augustinus; Heilige Drei Könige (Dreikönige [6. Januar]); die Heilige Familie (kath. Kirche; die häusliche Gemeinschaft des Kindes u. Jünglings Jesus mit Maria u. Joseph); die Heiligen Drei Könige (nach Matth. 2, 1-12 die drei Weisen aus dem Morgenland, die dem neugeborenen „König der Juden“ in Bethlehem huldigten); der Heilige Stuhl (↑"Stuhl" 3); Gott allein ist h.; *jmdn. h. sprechen (kath. Kirche; jmdn. durch eine feierliche päpstliche Erklärung unter die Heiligen aufnehmen: Ü Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst ... den Krieg h., dann gibt es nur eins: sag NEIN! [Borchert, Draußen 126]); b) von göttlichem Geist erfüllt; göttliches Heil spendend: die -e Taufe, Messe; das -e Abendmahl, Pfingstfest; die -en Sakramente; das Sakrament ist eine -e Handlung; -e Gesänge; Unter den -en Texten, die sich mit dem Tier befassen, regte mich nur eine Stelle zum Nachdenken an, jene, wo Gott Adam auffordert, die Tiere zu benennen (Stern, Mann 65); die Heilige Allianz (zwischen Russland, Österreich u. Preußen 1815 geschlossener Bund mit der Absichtserklärung, die Prinzipien der christlichen Religion zur Grundlage der Innen- u. Außenpolitik zu machen); c) (veraltend) von sittlicher Reinheit zeugend, sehr fromm: sie führte ein -es Leben; er war ein -er Mann; d) durch einen göttlichen Bezug eine besondere Weihe besitzend: ein -er Hain; zwölf ist eine -e Zahl; wir besuchten in Jerusalem die -en (durch die Anwesenheit u. das Wirken Jesu geheiligten) Stätten; die -e Woche (Karwoche); wie denn Joseph von babylonischen Frauen wusste, welche, der Ischtar oder Mylitta h. (geweiht), ... in Tempelzellen wohnten (Th. Mann, Joseph 50); Ü Boris betritt den -en Rasen von Wimbledon (Hamburger Abendblatt 8. 7. 85, 9). 2. (geh.) durch seinen Ernst Ehrfurcht einflößend; unantastbar: ein -er Schauer, Zorn, Eifer; eine -e Stille, Begeisterung, Entschlossenheit, Pflicht; das -ste der Güter; jmds. -ste Gefühle verletzen; im Namen des großen, -en Vaterlandes (R. Walser, Gehülfe 42); war den beiden Quangels das sonntägliche Schreiben ... zur Gewohnheit geworden, zu einer -en Gewohnheit (Fallada, Jeder 122); Kunst ist eine zu -e Sache, als dass sie ihren Namen für Propagandamachwerke hergeben dürfte (Raddatz, Traditionen 475); eine -e Scheu vor etw. haben; das ist mein -er Ernst (es ist mir in tiefster Seele ernst damit); er schwor bei allem, was ihm h. war; ihnen ist nichts h. (sie haben vor nichts Achtung); die Gebote, den Sonntag h. halten (als heilig achten, respektieren); Die persönliche Unabhängigkeit ist ihnen h. (sie ist für sie unantastbar; Brückenbauer 37, 1985, 12). 3. (ugs.) (von etw. Unangenehmem) groß, entsetzlich: mit jmdm. seine -e Not haben; davor habe ich einen -en Respekt (das tue ich äußerst ungern). II. (landsch.) wahrhaftig: ich habe h. nichts damit zu tun; Leih mir zehn Mark - am nächsten Freitag bekommst du sie bestimmt wieder - h. wahr! (Fallada, Jeder 17).
hei|lig [mhd. heilec, ahd. heilag, entw. zu einem germ. Subst. mit der Bed. „Zauber; günstiges Vorzeichen, Glück“ (verw. mit ↑"Heil") od. zu ↑"heil"]: I.