Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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hegen
he|gen [mhd. hegen = umzäunen, umschließen; abgrenzen, schonen, pflegen, bewahren, ahd. heg(g)an = mit einem Zaun, einer Hecke umgeben, zu ↑"Hag"]: 1. a) (bes. Forstw., Jagdw.) (Tiere u. Pflanzen) mit entsprechenden Maßnahmen pflegen u. schützen: diese Tierarten müssen gehegt werden; der Förster hegt den Wald, das Wild; den Garten, neu angelegte Baumkulturen h.; b) jmdm., einer Sache sorgfältige Pflege angedeihen lassen; sorgsam über jmdn., etw. wachen: Daphne und Franz hegten ihn wie einen jungen Bruder (A. Kolb, Daphne 70); sie verbringt ihre Tage fast nur noch damit, ihre Antiquitäten zu h.; *h. und pflegen (1. mit liebevoller Fürsorge umgeben: als er krank war, hat sie ihn gehegt und gepflegt [wie eine Mutter ihr Kind]. 2. sich in besonderer Weise bemühen, etw. aufrechtzuerhalten: seinen Ruf h. und pflegen; Man hat der Regierung in Bonn häufig vorgeworfen, sie hege und pflege ihre Illusionen und sei nicht bereit, den Realitäten ins Auge zu blicken [Dönhoff, Ära 85]). 2. (geh.) als Empfindung, als Vorhaben o. Ä. in sich tragen, bewahren; nähren: Ich hege, wie es scheint, knabenhafte Ideale (Rinser, Mitte 191); eine Abneigung, [einen] tiefen Groll, ein Misstrauen gegen jmdn. h.; Achtung, freundschaftliche Gefühle für jmdn. h.; Ebenso hegen die Unmusikalischen häufig eine stille verzweifelte Liebe zu Liederkränzen (Sommer, Und keiner 29); (häufig verblasst:) keine Illusionen h. (haben); Zweifel h. (zweifeln); einen Wunsch, Wünsche h. (wünschen); bestimmte Erwartungen h. (etw. Bestimmtes erwarten); So fantastische Pläne hegte (hatte) man (Fallada, Blechnapf 229); Ihren Andeutungen in den letzten Briefen nach zu urteilen, hegen Sie zwar eine bestimmte Vermutung (vermuten Sie etw. Bestimmtes; Weber, Tote 20).
he|gen