Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
hausen
hau|sen [mhd. hūsen, ahd. hūson = wohnen, sich aufhalten; sich wüst aufführen]: 1. a) (ugs. abwertend) unter schlechten Wohnverhältnissen leben: in einer Baracke, einer Hütte h.; diese kleinen Zimmer, in denen wir zu viert h. mussten (Hörzu 29, 1972, 32); Er dachte daran, dass sie seit rund zehn Jahren allein in diesem Loch hauste (Bieler, Bär 267); b) (abwertend) abgesondert, einsam wohnen, sodass niemand Einblick in die Lebensweise bekommt: auf abgelegenen Burgen hausten Raubritter; die oft bizarren Seelenlabyrinthe von Greisinnen ..., die isoliert in einem Frankfurter Betonsilo hausen (Spiegel 32, 1979, 146); c) (ugs., oft scherzh.) wohnen: wir hausen jetzt in einer gemütlichen, kleinen Dachwohnung. 2. (ugs. abwertend) wüten; Verwüstungen anrichten: der Sturm, das Unwetter hat in verschiedenen Gegenden schlimm gehaust; wie die Vandalen h.; Die Franzosen haben ja ziemlich gehaust in Hamburg (Kempowski, Zeit 220). 3. (veraltet) gut haushalten; sparen. 4. in ehelicher Gemeinschaft zusammenleben: wo ein Patchen von mir ... diente, auf die er gar viel hielt; er wollte einmal mit ihr h. (Cl. Brentano, Kasperl 352).
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