Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Humor
1Hu|mor, der; -s, -e [älter engl. humour = literarische Stilgattung des Komischen, eigtl. = Stimmung, Laune < afrz. humour < lat. (h)umores = (Temperament u. Charakter bestimmende) Körpersäfte, zu: (h)umor = Feuchtigkeit, Flüssigkeit]: 1. Gabe eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt u. der Menschen, den Schwierigkeiten u. Missgeschicken des Alltags mit heiterer Gelassenheit zu begegnen: er hat, besitzt einen unverwüstlichen, goldenen H.; etw. mit H. nehmen, tragen; ein Mensch ohne H.; zwischen sehr tiefem Ernst, überwallender Verzagtheit und bitterem H. (Geissler, Wunschhütlein 15); er hat keinen H. (reagiert sehr leicht verärgert, ist nicht in der Lage, etw. gelassen auf-, hinzunehmen); für seine Unverschämtheiten habe ich keinen H. [mehr] (sie missfallen mir zu sehr); er hat keinen Sinn für H. (ihm fehlt der Humor, er ist humorlos); R du hast, er hat [ja vielleicht] H.! (was denkst du dir, denkt er sich eigentlich!); Spr H. ist, wenn man trotzdem lacht. 2. sprachliche, künstlerische o. ä. Äußerung einer von Humor (1) bestimmten Geisteshaltung, Wesensart: der rheinische, der Kölner H.; gezeichneter H. (Humor in der Kunstform der Karikatur o. Ä.); schwarzer (das Grauen, Grauenhafte einbeziehender) H.; Ein tolles Stück (= Theaterstück). Angefüllt mit schwarzen -en und brillanten Pointen (MM 27. 1. 68, 68). 3. gute Laune, fröhliche Stimmung: den H. [nicht] verlieren, behalten; Typen wie dieser ... bringen mich um jeglichen H. (Frisch, Stiller 295). ∙ 4. Laune, Stimmung, Gefühlslage: Dies gab mir den allerschlimmsten H., besonders da ich den Übungsort selbst ganz unerträglich fand (Goethe, Dichtung u. Wahrheit 4).————————
2Hu|mor, der; -s, -es [hu'mo:re:s; lat. (h)umor, 1"Humor"] (Med. selten): Körpersaft.
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