Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Holz
Họlz, das; -es, Hölzer u. - [mhd., ahd. holz, eigtl. = Abgehauenes]: 1. feste, harte Substanz des Stammes, der Äste u. Zweige von Bäumen u. Sträuchern (die als Baustoff, Brennmaterial usw. verwendet wird): hartes, frisches, dürres, faules H.; ein Stück, Stapel, Festmeter H.; H. lebt; das H. arbeitet; das H. knistert im Kamin; dieses H. brennt schlecht, lässt sich gut bearbeiten, hat eine schöne Maserung; H. sammeln, hacken, spalten, aufschichten, schnitzen, sägen, beizen, polieren; die H. verarbeitende Industrie; H. (Brennholz) im Ofen nachlegen; auf H. klopfen (um etw. nicht zu 1↑"berufen" 4; nach alter Vorstellung von der magischen Kraft des Holzes); Möbel aus massivem H.; das Haus ist ganz aus H.; Einlegearbeiten in H.; es knackt im H.; die Wände mit H. verkleiden; der Baum steht noch gut im H. (ist noch gesund), ist zu sehr ins H. geschossen (hat immer neue Zweige hervorgebracht, aber keine Blüten); R und das am grünen -e! (wenn das hier schon geschieht, was kann man dann noch unter ungünstigeren Bedingungen erwarten?; nach Luk. 23, 31); *dastehen wie ein Stück H. (steif u. stumm dastehen); H. auf sich hacken lassen (sich alles gefallen lassen; zu gutmütig sein); H. in den Wald tragen (etwas Sinnloses, Unnötiges tun); kein hartes H. bohren; das H. bohren, wo es am dünnsten ist (↑"Brett" 1); viel H. (ugs.; eine große Menge von etw., z. B. Geld): 50 Mark für das Buch ist viel H.; [viel] H. vor der Hütte/(seltener:) vor der Tür/bei der Herberge haben (ugs. scherzh.; einen üppigen Busen haben); H. sägen (ugs.; laut schnarchen); nicht aus H. sein (als Feststellung in einer Situation, in einem Zusammenhang, wo man sich falsch eingeschätzt fühlt; 1. genau wie andere Menschen auch für sinnliche Reize empfänglich sein. 2. nicht so gefühllos, unverletzbar o. ä. sein, wie andere denken). 2. Holzsorte: edle, tropische Hölzer; für die Täfelung der Decke wurde ein ganz besonderes H. ausgesucht; Diese schönen alten Möbel! Welche Hölzer! (Zwerenz, Quadriga 181); *aus dem H. sein, aus dem man ... macht (die Eigenschaften, Fähigkeiten besitzen, die jmdn. für ein bestimmtes Amt o. Ä. geeignet erscheinen lassen): er ist [nicht] aus dem H., aus dem man Minister macht; aus dem gleichen/aus anderem H. [geschnitzt] sein (die gleiche/eine andere Wesensart, den gleichen/einen anderen Charakter haben): Franz Larbach, vier Jahre jünger, ist aus anderem H. Er ist wortkarg (Noack, Prozesse 111); aus hartem/härterem/feinem/feinerem/gröberem/geringerem H. [geschnitzt] sein (in Bezug auf Charakter, Fähigkeiten, körperlich-geistige Beschaffenheit u. Ä. mehr od. minder stark sein): „Sieh mich an“ ... „Ich bin aus härterem H. geschnitzt als du ...“ (Lederer, Liebe 40). 3. a) nicht näher bezeichneter bestimmter Gegenstand aus ↑"Holz" (1); hölzerner Teil eines bestimmten Gegenstands: sind lange Hölzer ... schwer zu fahren, während kürzere Schi ... leichter zu beherrschen sind (Eidenschink, Eis 91); Hölzer in die Erde rammen; Der Wirt ... gab ... Anweisungen an den zweiten Koch, der ... die Hölzer (Holzlöffel) ergriffen hatte, um Teig zu schlagen (Seghers, Transit 133); der Stürmer traf zweimal H. (Fußball u. Ä.; den hölzernen Pfosten od. die Querleiste des Tores); den Ball mit dem H. (Tennis, Badminton; dem Rahmen des Schlägers) schlagen; mit einem H. (Holzschläger beim Golf) lassen sich weite Schläge erzielen; b) (Kegeln) einzelner Kegel: zwei H. stehen noch; er hat viel H. geschoben; mit 2 180 H. vorn liegen; *gut H.! (Gruß der Kegler); c) (Musik) Gesamtheit der Holzblasinstrumente: das H. muss etwas mehr hervortreten. 4. (veraltend, noch landsch. u. Jägerspr.) Wald: das H. steht gut; ins H. fahren; das Wild zieht zu -e; ∙ Ganze Haufen böhmische Reiter schwadronieren im H. herum (Schiller, Räuber II, 3).