Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Haupt
Haupt, das; -[e]s, Häupter [mhd. houbet, ahd. houbit, eigtl. = Gefäß, Schale; zur Bedeutungsentwicklung vgl. ↑"Kopf"]: 1. (geh.) Kopf: sein H. neigen, aufstützen; sein H. [vor Scham, Schmerz] verhüllen; er schüttelte sein weises, graues, greises H. (ugs. oft scherzh.; gab seiner Ablehnung od. Verwunderung Ausdruck; nach dem Anfang der ersten Strophe von A. von Chamissos Gedicht „Das Schloss Boncourt“: Ich träum' als Kind mich zurücke/und schüttle mein greises Haupt); bloßen, entblößten -es/mit bloßem, entblößtem H. (ohne Kopfbedeckung); erhobenen -es/mit erhobenem H. vor jmdm. stehen; Die Elefanten wackelten traurig mit den hundertjährigen Häuptern (Bamm, Weltlaterne 186); R vor einem grauen -e (einem alten Menschen) sollst du aufstehen; er zählt die Häupter seiner Lieben (scherzh.; sieht nach, ob alle da sind; nach Schillers Gedicht „Die Glocke“); Ü die schneebedeckten Häupter (Gipfel) der Berge; *bemoostes H. (scherzh. veraltend; Student, der schon viele Semester studiert hat); gekröntes H. (geh.; regierender Fürst, regierende Fürstin; Herrscher, Herrscherin); an H. und Gliedern (bildungsspr.; völlig, ganz u. gar; in jeder Hinsicht; nach mlat. tam in capite quam in membris; aus einer kirchlichen Reformschrift des 14. Jh.s): den Staat an H. und Gliedern reformieren; den Weg freigeben für eine Wirtschaftsreform an H. und Gliedern (Spiegel 11, 1978, 34); jmdn. aufs H. schlagen (geh.; völlig besiegen, vernichten); zu Häupten (geh.; oben, in Höhe des Kopfes, am Kopfende): Die Kapelle stellte sich zu Häupten des Verstorbenen auf (Bieler, Bonifaz 129). 2. (geh.) wichtigste Person; [An]führer: das H. einer Familie; er war das H. der Verschwörung; die Häupter der drei Regierungen bekräftigten ihre Auffassung (Dönhoff, Ära 154); Die führenden Häupter aus Adel, Wirtschaft und Regierung (Delius, Siemens-Welt 18).
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