Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Hauch
Hauch, der; -[e]s, -e [rückgeb. aus ↑"hauchen"] (geh.): 1. a) sichtbarer od. fühlbarer Atem: der letzte H. (Atemzug) eines Sterbenden; -e wehten von Mund zu Mund (Kaiser, Villa 13); den H. eines andern in seinem Gesicht spüren; man sah den H. vor dem Mund; Sie verstand nicht, was er sagte. Sie fühlte nur ... den H. (das Hauchen) seines Atems (Bieler, Mädchenkrieg 529); Ü der göttliche H.; unterm sengenden H. des Todes (Hesse, Narziß 289); b) leichter Luftzug: der kühle H. des Abendwindes; die Sonne brannte heiß, kein H. war zu spüren; Vom Gletscher her weht ein eisiger H. zu uns herüber (Hartlaub, Muriel 138); c) kaum wahrnehmbarer Geruch, leichter Duft: ein H. von Weihrauch; Ein H. von Teer, von Salz, von Seewind kam herein (Zuckmayer, Herr 152). 2. sehr dünne, schleierartige o. ä. Schicht: Raureif lag als zarter H. auf den Ästen; einen H. Rouge auftragen. 3. a) besondere Atmosphäre; entstehender, sich ausbreitender Eindruck; Flair: ein H. des Orients; ein H. von Hollywood; Wer einen H. fremder Länder in sein Zuhause holen will (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 41); die roten Teppiche, die ja Staatsbesuchen stets einen H. von Pracht verleihen (Saarbr. Zeitung 12./13. 7. 80, 16); b) zaghafte Regung von etw., Anflug, leise Spur: ein H. von Melancholie; der H. eines Lächelns; Ihm schien, als ginge ein H. von Geborgenheit von dieser Frau aus (Weber, Tote 242); Über meinem Leben hat ein H. Frömmigkeit gelegen (Brückner, Quints 206); c) geringstes Anzeichen, Andeutung, Schimmer: von all dem drang nicht ein H. in Loests Erlebniswelt hinüber (Loest, Pistole 48); dem wäre wohl jeder H. Fußballverstand abgesprochen worden (Freie Presse 21. 8. 89, 5); Gegen Wimbledonsieger John McEnroe ... hatte sein Landsmann ... nicht den H. einer (ugs.; nicht die geringste) Chance (Badische Zeitung 12. 5. 84, 13).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hauch