Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Hase
Ha|se, der; -n, -n [mhd. hase, ahd. haso, eigtl. = der Graue, wahrsch. altes Tabuwort]: 1. a) wild lebendes Nagetier mit langen Ohren, einem dichten, weichen, bräunlichen Fell u. langen Hinterbeinen: er ist furchtsam wie ein H.; der H. macht Männchen, hoppelt, schlägt Haken; einen -n hetzen, schießen, abziehen, braten; R da liegt der H. im Pfeffer (ugs.; das ist der entscheidende Punkt, die eigentliche Ursache; mit Bezug auf den fertig zubereiteten Hasenbraten in einer scharf gewürzten Soße, womit angedeutet wird, dass jmd. aus einer bestimmten Lage nicht mehr herauskommt); *ein alter H. (ugs.; jmd., der sehr viel Erfahrung [in einer bestimmten Sache] hat): Wir schauten mitunter neidisch rüber zu den alten -n, bei denen es flutschte (Junge Welt 29. 6. 77, 4); heuriger H. (ugs.; Neuling; der ältere Hase hat Erfahrung darin, dem Jäger zu entkommen, im Gegensatz zu einem erst einjährigen Hasen): es macht ihm Spaß, die heurigen -n herumzukommandieren; der neulich auf der Baustelle Herbersbach? Das war auch kein heuriger H. (Brot u. Salz 200); falscher H. (Hackbraten); sehen, wissen, erkennen, begreifen, wie der H. läuft (ugs.; erkennen, vorhersagen können, wie eine Sache weitergeht; nach der Vorstellung, dass ein erfahrener Jäger nach kurzer Zeit beobachtenden Abwartens erkennen kann, in welche Richtung ein Hase flieht, auch wenn er viele Haken schlägt): Nein, halt den Mund, Junge, jetzt hilft das auch nichts mehr, hast du denn nicht begriffen, wie der H. hier läuft (Prodöhl, Tod 117); b) männlicher ↑"Hase" (1 a); c) Hasenbraten, -gericht: es gibt heute -e; d) (landsch.) Kaninchen. 2. (Sport Jargon) "Schrittmacher" (3). 3. a) (salopp) Mädchen, Frau: Gehen wir in die Orchidee, da kenn' ich zwei -n (Sobota, Minus-Mann 164); Er redet auch daheim meistens übers Tanzen oder über die tollen -n, die man dabei aufreißen kann (Zenker, Froschfest 13); b) Kosewort, bes. für Kinder.
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